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List #147

Hans GLAUBITZ do [Ioannes DANTISCUS]
Seeburg (Jeziorany), 1543-01-04


Rękopiśmienne podstawy źródłowe:
1kopia język: niemiecki, XVI w., GStA PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, HBA, C 1, Nr 876 (enclosure)

Publikacje:
1HARTMANN 1525-1550 Nr 876 (enclosure), s. 459 (niemiecki regest)

 

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Hochwirdigster in Got Furst, Genediger Herr.

Euer Furstlichen Gnaden seint meine schuldige gevlisire unnd ganntzwillige dienste mit allem vleis zuvorann berait.

Genediger Her. /

Nach dem ich kurtzverrucker Jorg von dem durchlauchten etc. in Preussen hertzogen, meinem gnedigsten hernn, ein schreiben / mit eingelegter supplication des erbarn Sigmund Rauter heuptmans zu Schippenpeil etc. von wegen Nickel Mullers burgers doselbst freuntschaft, an sein furstlichen durchlaucht gethan / uberkommen, / die ich Euer Furstlichen Gnaden hiemit thue zuschicken unnd dieweil in solcher supplication hochgedachte furstliche durchlaucht ubel unnd mit ungrunde zu milde bericht, / hab ich vor nottig geacht / ab dergleichen misbericht auch an Euer Furstlichen Gnaden gelangten / dieselb wie der handell allenthalb sich vorlauffen / und auch Euer Furstlichen Gnaden nicht unweslich ist zuerinnen unnd zuberichten, / wie Euer Furstliche Gnade ich hieraus in underthenigkeit bith zuvornhemen / das nach dem der schultes von Seiffertswald, Euer Furstlichen Gnaden underthan, ungeverlich vor neun wochen / von seinem aigen knecht / umb ein ansehenlich zall unnd summa gelts bestolen. /

Do durch er geursacht etliche wochen hin unnd herwider zureitten / mit etlichen andern seinen freunden / und zubestellen / das der ungetreu diener beschlagen unnd in behastung gebracht kondt werden, / wie er auch / do sein stundlein kommen / betroffen / unnd zu Schippenpeil / gefenglich geseczt, / von da er folgende dem schultissen uf sein begeren uberantwort, / der ihn zu mir ghen Sehburg bracht / aldo wie er vordient / in gefengnus gelegt und vorwart worden. / Der andern tags, / darnach seint kegen Scheburg kommen der obgedachte Nickel Moller, ein becker von Schippenpeil, und der schultis von Dompendei / und haben fürgeben, / wie sie vom dieb bezichtigt weren, / als solten sie von seinem handel haben bewuss getragen / und das doraus nicht langest schir ein todtschlag entstanden etc.

Dorauf mit ernstem anhalten begert, mit dem bekanten dieb zureden. / Welchs ich ihnen vorgunt, / doch sampt andern mith angehort, waz der dieb auf sie sagen wurde, / den / nach ausfurung aus dem gefengnis der obberurt becker / befragt, / ob es den also were, / das ehr ihn zuvormals vor andern bezÿchtigt. / Hat der dieb geantwort / unnd frei unvorwants fuss zugestanden unnd bekant sagende: / „Du, becker, hast die liske mit dem gelde in deinem hause behalten / und do ich dir das pferd unbesehens thet abkeuffen, / do hastu ihe wos gesehen, / wie ich das geld aus der lischke herfur gezogen“. /

Do antwort der becker: „Ach waz sol das sein. / Der dieb aber bekante dasselb wir gehort für unnd für / unnd beÿ diesem bekentnis seint neben mir kegenwertig gewesen burgermeister unnd gerichts personen zu Scheburg. / Nach diesem hab ich den becker vorbürgt wollen annhemen. / Do aber niemant burge hat sein wolt, / hab ich meins bedunckens gut recht unnd fug gehabt, auf solche obberurte des diebs bezichtung denselben gefenglich anzuhalten“. / Hiernach sein alherkommen des beckers schweger stracks darauf dringende, / man solt den dieb peinlich vorhoren lassen. / Diss ist ihn auch nicht abgeschlagen. / In der schorffen vorhor aber hat er kein widderuffung foriger bekentnus gethan, / sondern dieselb bekreftigt und vorneuert. / Die haben gleicher weis die gedachte burgermeister und gerichts personen in ihrem beiwesen gehort. Das aber der dieb, do er zum dritten mhal peinlich het gefragt sollen werden, / solch sein zweimal gestanden aussage solt gentzlich widerruffen haben (das ich vorneinen wolt) wie des beckers weibs bruder vormeslichen ane warheit Furstliche Durchlaucht bericht / ist im grunde anders / wie des vil ehrlicher leut wissen, / die dabei und neben gewest etc.

Dorauf ich mich referir / so auch gesupplicirt wirt, / das der dieb bekant / das er das beigürttel, dorin das gelt gewest / in der feste zu Schippenpeil ins stro vorscharren solt haben, / (do es auch gefunden solt sein wie sie vorgeben) / ist von ihn zu behelf ihrer sache gespartter warheit, / dargeben dan desgleichen ist vom dieb nicht gehort worden etc.

Dieweil dan Euer Furstlichen Gnaden schultis von Seiffertswald vor diesem / nie niths arges auf den becker gewust, / allein was er von dem dieb erfaren, / der nu auf solch sein bekentnis unwidersagt gerecht fertigt / unnd gestorben, / so ist er ja an alle schult / unnd der becker nicht unstreflich. / Dan wiewol dem schultissen etlich geld wider worden, / so ist dennach das gelt in der lischke beim becker blieben unnd vorschwunden. / Es hat auch der schultz von Seiffertswalde nach bekentnis des diebs den becker vors gerichte zu Schippenpeil gefordert, / der do er solchs vornommen ist aus der stat gewichen / unnd aldo nit gestehen wollen, wie er das selbst bekennet. / Derhalb ist auch ybrig das Furstliche Durchlaucht vorstendigt, / das er mit geburlichem rechte, da es sich eigent, nie vorgenommen etc.

Nach diesem hab ich dennoch die sachen zum besten wenden wollen wie in dieser alweg von mir gescheen. / So ich doch uf solche stracke aussage des diebs gnugsame rechtliche ursach het mugen haben in ander wege mit dem gefangen zugebaren, / auch biss zu scharffer frage fortzufaren / und wie Euer Furstlichen Gnaden selbst wislich do dieselb negst alhie uf ihrem schlos Sehburg gewest, / das ich mit andern meinen hernn und guten freunden sampt des beckers weib Euer Furstlichen Gnaden bitlich von wegen dieses gefangnen angefallen. / Do Euer Furstlichen Gnaden auch / linderung der gerechtigkeit gnediglich aus barmhertzikeit uf dieselb ungewante bith / gewilligt / zuvoraws so ich auch vormerckt, / das der schultis von Seiffertswald / mher leuth rechtlich zufordern ungemeint. / Wiewol er seines empfagnen schadens halben / unnd der vorenthaltung wegen der lischken mit der hinderstelligen summa gelts / dar zu gut fug unnd rechte hette. / Derhalben hab ich den vielberurten becker uf Euer Furstlichen Gnaden gnedig nachlassen, / wie yblich uf vorgehende gewonlichen urfried / unnd vorgewissungk gegen Euer Furstlichen Gnaden / unnd dem armen schultzen, der unvorschult mit seinem grossen schaden zu solchem handel kommen ist, / frei und loss wollen lassen. /

Wie dan der edel gestrenge herr Jorg Proks, Euer Furstlichen Gnaden landvogt etc., und ich das zum dickem mhal dem obgedachten heubtman zu Schippenpeil, / dorzu auch des gefangnen freuntschaft schriftlich unnd mundtlich angezeigt. / Welchs nicht hat wollen stat finden. / Worumb nu diesem rechtmessigen erbieten muthwilliglichen wirt vorgegangen, / stelle ich Euer Furstlichen Gnaden nach hoem vorstanndt zuermessen anheim. / Undertheniglich mit hoem vleis bittende, Euer Furstlichen Gnaden wolt dissem warhaftigen bericht des handels glauben geben unnd das widderig so das gegentheil villeicht Euer Furstlichen Gnaden mocht vortragen. Durch diese gegrundte instruction vorlegt und abgeleint haben wie auch Euer Furstlichen Gnaden selbst weis, das sichs in der worheit also erhelt etc. und mich ferner gnediglich vorstendigen lassen, / was Euer Furstlichen Gnaden weiter in dieser sachen wollen gethan haben. Dem ich mich in dem zugeleben und gehorsamlich nachzukommen schuldig erken und zuthun gantz undertheniglich willig und gevliessen bin.

Datum Scheburgk, dem IIII Ianuarii MDXLIII.

Euer Furstlichen Gnaden undertheniger gantz williger Hans Glaubitz