Dem ersamen, namhafftigen hernn ⌊Georgen Scheueke⌋, burggraff und burgemeysterr zu ⌊Dantzke⌋, unserm besondern lyben freunde
Es hat sych in vorlaffnen zceythen / begeben, / das ein etlich weyb offenbarlichs sundlichs lebens, / im geystlichen rechte, / ursach eynes kinds und theglicher kost heuslicherr beywonung mit ⌊Symon Ernst⌋, eynem barbir gesellen, gestanden, / das vorlossende / darnach gedachten Symon in weltlich gericht getzogennn / und zu gefengnis etlicher monet lang gebracht, / den sein ⌊bruder⌋, / unser hie armer underthan und burger, / auss blutvorwantnis gedrungen, / von dem gefencknis mit burgschafft uff ein etliche summe geldes vor Ewr Erbarkeit gelost / und auss des weybes untzimlich antzyhennn / (so dy sache geystlichem gerichte allein zugehorig ) gebracht. /
Dyweyl aber der ⌊vorbeorgte⌋, ytzundt zum ⌊Aldensteinn⌋ wonhafftig, / sich, / wy von ihm vorstanden, / der sachen gelegenheyt nach / an sein geburliche geystliche gerichte mit dem gedachtem weybe zceut / und dy burgschafft lest fallennn, / besorgt sych hie unser armerr ⌊man⌋, / so er gen ⌊Dantzke⌋ seyn narung zu suchen kuemm, / das er von wegen solcher burgschafft mocht werdenn angehalthen, / daran wir keynnen gefallen hetten zu tragen. /
Ist derhalben
an Ewr Erbarkeit unser freuntlich beger und bytt, / so sich sein ⌊bruder⌋ noch an sein angefangene geburlichs gerichte heldt und erbewt, / das dysen unsern ⌊underthan⌋ Ewr Erbarkeit auss der burgschafft / loss woldt geben / und lossen, / domit er ungehindert zu ⌊Dantzke⌋, / wy zuvor, / mochte handlen und wandlen, / uns auch doruff Ewr Erbarkeit schryfftlich antwort nicht vorhalthen, / das wir umb Ewr Erbarkeit, / dy wir Gotte befelhen, / in aller freuntschafft wollen beschulden. /