Uff XXVIIII-t(en) Iunio E(uer) G(naden) ⌊⌋ geben in ⌊Preusen⌋ den 26(!)[1] marcz(en) empff(angen) und E(uer) G(naden) gesundthait ich und mein liebe ⌊hausfrow⌋ sonderlich gern v(er)nomen. / Dergleichen mag E(uer) G(naden) von uns, Gott hab lob und bestets auff baiden thailen lange zeit, / auch wissen / und das ich E(uer) G(naden) auff all ir empff(angen) schreiben alzeit antwurt und beschaid geschriben hab / und unsern gutten frund und gunner, dem ⌊Wolff Haller⌋ zugesandt, / wie ich mit dissem auch thon, / khan mich nitt verwundern, sollich mein schreib(en) E(uer) G(naden) nit zukhomen ist, / mit sampt de(m) brieff von ⌊Isabel del Gada⌋. / Vielleicht seind die nachmals E(uer) G(naden) vor dissem worden, / darinnen ich der ⌊mutter⌋ und ⌊dochter⌋ halb E(uer) G(naden) langen beschaid und anzaigung thon hab, / wie hernach auch beschiecht.
Zum ersten meldt E(uer) G(naden), ob ich etwas unmuts zu der selben hab, / davor behuet mich Gott, / das selbig ist mir in mein gemuet und synn nie komen, / wol wölt ich gern hundert guldin geben, das ich an acht tag bei E(uer) G(naden) möcht sein, umb die allt khundtschafft zu erneweren und anzaigung thon, was sich seidher verloff(en) hat, seid wir von ainander geschaiden und nit gesechen haben. / Gedunckht mich sollich acht tag solten mich umb zech(en) jar junger mach(en), / das möcht dennocht der tag ains geschehen, / den ich entlich des willens bin, mit Gottes hilff den kunfftig(en) frueling mit meiner frowen und kinder hinaus ziechen, / acht wol ich werd den weg auff ⌊Jenoa⌋ zunemen, die weil ainer jecz und beÿ dissen sorgklichen loffen durch ⌊Franckreich⌋ nit wol raisen khan, / so muss sich ainer gleich im namen Gots uffs meer geben. / Gott geb behaltne rais etc.
Weitter wie vor stat mag E(uer) G(naden) mein vorgemelt schreiben auch von h(errn) ⌊Maximiliano Transzvillano⌋ auch des secretario ⌊Gracian⌋, so gemelts Max(imilian)o vor ettlich jaren schreiber gewesen ist, / auch der ⌊Isabell Delgada⌋ und ⌊Alb(re)cht Cons⌋ schreib(er) zukommen sein, / darin nach der leng AAWO, AB, D.94, f. 84v vernom(m)en haben, wie gemelter sec(retari)o Gracian sich mit der dochter don(n)a ⌊Juanica⌋ hat wöllen verheurat(en), / wie sÿ dan sollichs alls nach hidden by binding⌈[ch]ch hidden by binding⌉ der leng E(uer) G(naden) geschriben und anzaigt hab(en) werd(en). / Also hatt sich superinscribed⌈sichsich superinscribed⌉ seidher begeben, das sich gemelter ⌊Gracian⌋ uff 29 Iunio den tag, alls mir E(uer) G(naden) ⌊⌋ zukam, mit der dochter dona ⌊Juanica⌋ / disposiert hatt / und sy von stund an von der ⌊mutt(er)⌋ genomen, / d(as) ist wol ine(n) baiden p(ar)theien vor zwen monat also concertiert gewesen hidden by binding⌈[en]en hidden by binding⌉. Ich wölt sonst gern E(uer) G(naden) zu dienst und gefallen die ⌊dochter⌋ zu mir und mit mir heinaus genom(m)en haben, / wiewol ich genczlich acht, die ⌊mutter⌋ hette mir die kains wegs geben, wie sÿ sich dan vermalen, in diessem fall gegen mir hatt lassen merck(en). / So man ir kain genante sum gelts geben hett, / die nit von ir gelassen, und das disses vielleicht das best ist, / nichts destmynd(er) bitt ich E(uer) G(naden) die ⌊mutter⌋ in bevelch zu haben, / und ir was verordnen, dan sy lebt armigkhlich / und was E(uer) G(naden) in dem fall thut, / daran thut E(uer) G(naden) meins achtens ain Gots dienst. / Dieweil uns Gott durch sein gnad / des zeittlich(en) gutt / mitthailt, so hab mir dest mer ursach, den armen ⌊fröwlin⌋ helffen und desselben thailhafftig mach(en) mit dem wir vor zeitten unser kurtz(en) weil gehapt hand, das thu ich meins thails auch besonder hier in disser statt ⌊Vall(adol)idt⌋ etc.
Ewer Gnad begert ain 4 par gutter hendtschuch, 3 estucz fur schreibt(er) und paper damaged⌈[nd]nd paper damaged⌉ 3 estucz fur frowen und ettlich vismagen. / Ich hett E(uer) G(naden) die hendtschuch lengst gesandt, so ich gewisse bottschafft gehabt hett, / doch mit negster post sover ain bekantner pott oder ainer vom hoff nach ⌊Flander⌋ raiszt, / will ich E(uer) G(naden) ein dozet gutter hendt hidden by binding⌈[t]t hidden by binding⌉schuch, / auch die stucz und vismagas an tesorero herr Wolff Haller hidden by binding⌈[r]r hidden by binding⌉ senden. / Bittend wollend, das von mir disser zeit gutter maynung hidden by binding⌈[ng]ng hidden by binding⌉ anneme(n), wan mir dan Gott hinausz hilfft, mit meine(n) plonder, so will ich E(uer) G(naden) mit ettlichen ventilesen(?) aus den ⌊Indias⌋ auch versechen.
AAWO, AB, D.94, f. 85r
So hab ich gern vernome(n), / das mein schwager ⌊Bartlome Schrenckh(en)⌋, der sich mit dem ⌊Sebilla⌋ verheurat hat, / E(uer) G(naden) bekhant ist. / Ich hab wol dreÿ schweger darunder der ⌊Schrenckh⌋ auch ainer ist, / dere(n) ich khain anderst dan durch schrifften khenn, bis mir Gott heinausz hilfft, / als dan wird ich sÿ und sÿ mich haimsuchen und khundtschafft mit inen mach(en).
Newer zeittong ist nichts sonders verhanden, dan der krieg mitt ⌊Franckhreich⌋ zu land und wasser ist in stetter ubung, die ⌊kay(serliche) m(ajestät)⌋ hat hie ⌊cortes⌋ beschlossen und gelt gemacht, / heucht uff 10 Iulio von hinne(n) nach ⌊Moncon⌋ als auch ⌊cortes⌋ zu halten / und gelt mach(en). ⌊Ir m(ajestät)⌋ hatt auch allen grossen herre(n) von ⌊Spania⌋ beschriben, / auch ire lanizas, so sÿ schuldig seind, zugeben / berait hab(en), damit auch ander kriegsfolckh, / acht ihr m(ajestät) dem ⌊Turgken⌋ und ⌊Franzosen⌋ zu begegnen und mit Gottes hilff sich ir zuerweren / und wie andermal zu uberwind(en). /
Das alles verleich Gott mit gnaden. / Der wöll E(uer) G(naden) und uns alle vor laid bewaren. Mein ⌊hausfraw⌋ lat E(uer) G(naden) als irem herre(n) gevatter iren grus und gepurlich dienst sagen.