» CORPUS of Ioannes Dantiscus' Texts & Correspondence
Copyright © Laboratory for Source Editing and Digital Humanities AL UW

All Rights Reserved. No part of this publication may be reproduced or transmitted in any form or by any means, electronic or mechanical, including photocopy, recording or any other information storage and retrieval system, without prior permission in writing from the publisher.

Letter #5242

Ioannes DANTISCUS to Albrecht I von Hohenzollern-Ansbach
Heilsberg (Lidzbark Warmiński), 1540-05-31
            received 1540-06-08

Manuscript sources:
1fair copy in German, autograph, in secretary's hand, GStA PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, HBA, C 1, No. 684
2rough draft in German, autograph, AAWO, AB, D. 7, f. 69v-r (!)
3office copy in German, in secretary's hand, AAWO, AB, D. 7, f. 69r (b.p.)

Auxiliary sources:
1register in German, GStA PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, Ostpr. Fol., 14 320, f. 40r
2register in German, 20th-century, B. PAU-PAN, 8249 (TK 11), f. 240

Prints:
1HARTMANN 1525-1550 No. 684, p. 368-369 (German register)

 

Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus

 

Dem durchlauchten, hochgebornen fursten und herren, hern Albrechten, von Gots gnaden marggraff zu Brandenborg, / in Preussen, zu Stetin, / Pomern, / [der] [Ca]ssuben und Wenden hertzog, / [burggraff zu] Normberg und furst [zu Rugen], unserm hochgunsti[gen] herren und freunde /

zu seiner furstlichen durchlaucht eigen handen

Durchlauchter, hochgeborner furst, / hochgunstiger, lieber herre und freundt. / Unsere freuntliche und vleis willige dinste zuvoran. /

Es hat Ewer Furstliche Durchlaucht in frischem gedencken, / wie wir etlich mal geschrieben, / auch do wir negst bei Ewer Furstlichen Durchlaucht in vielen ehren und wolthatten erhalten gewesen, / (• dovor wir gedanckt und abermals dancken •) wie wir von dem vorlauffnen pfaffen Jacob Lewen, unserm underthan von Ressel, / der uns aus unserm gerichte entworden, / vor ein parteken fresser mit anderer schantlicher zicht geschmehet / und vorletzt sein worden, / dovon er nach nicht thut abstehen, / und diese tage einem unser underthan und burger zu Resselh, Michel Schutzs, mit seinem weibe vor Ewer Furstliche Durchlaucht landrichter und schultzen zu Schippenpil angehalten / von wegen, das von leuten gesagt wirt, / das gedachter vorgesner priester mit seiner kochin nicht in dem ehelichen stande were, / wie dan Ewer Furstliche Durchlaucht aus bei gelegter supplication, uns von unserm underthan zugestelt, / weiter wirt horen, / bittende, die unbeschwert vor sich wolde lassen lesen, / auch freuntlich anmercken Ewer Furstlichen Durchlaucht bevelhbrieff an den landtrichter, / in dem wir uncantzleisch werden genent, / das der unsern underthan von Ressell, / dem keine appellacion an uns zugelassen ist worden, / mit einer citacion vor sich solde laden, / und so der nicht gestunde, / wie er auch zu gestehen nicht pflichtigk, / urteyl zusprechen, / welchen bevelh wir achten, / ane Ewer Furstliche Durchlaucht wissen sei ausgangen, / dan wir uns solcher unfreuntlicheit zu Ewer Furstlichen Durchlaucht in keinem wegk wollen oder mugen vorsehen. / Hierumb ist an Ewer Furstliche Durchlaucht unser gantz vleissige und vortrauliche bitt, / die uns auch fast hertzlich, / dieweil der bose mensch uns vilmal zuvor geschmehet und lesterlich in vil ortern angegeben, / und nach nicht abelest, / sonder sich zu uns und den unsern trotzlich thut notigen, / Ewer Furstliche Gnade wolte sich in diesem falh der gestalt gen uns in angefangener gunst und freundtschaft halten, / wie Ewer Furstliche Durchlaucht wolde, / so sich solcher unlust und unbilligheit bei den unsern widder Ewer Furstliche Durchlaucht zutruge / (das mit Gottes hulff bei unserm leben nicht wirt gescheen) von uns wolde gehandelt haben, / und vorbitten beÿ harter straffe, das gemelter loser mensch die unsern in Ewer Furstlichen Durchlaucht lande so anzufaren nachlisse, / weil er vil hefftiger unsers underthans eheweib widder ehre und glimpff gescholden, / dan das er sich anzeucht mit seiner kochin. / Gebitten der halben dem landt richter und schultzen zu Schippenpill, / der sich im gerichte, / wie die supplicacion anzeigt, gantz ungeburlich gehalten, / in dieser sachen, / die unser obirkeit betrift, / stille zustehen und weiter dorinne nichts vorzunemen, / domit wir Ewer Furstliche Durchlaucht vilmals gen uns freuntliches und nachbarlichs erbieten, / das wir allewege statlich gespurt und entfunden, / mugen geniessen, / unnd domit Ewer Furstlichen Durchlaucht freuntlich zudienen und zu willen zusein / teglich vorpflichter zu werden / ursach uberkommen, / dor zu wir aus guthem hertzen gentzlich sein geneigt unnd geflissen.

Datum Heilsberg, den letzten tag Maÿ / M D XL.

Joannes, von Gots gnaden bischoff zu Ermelandt

Postscript:

Dis mein schreibenn / bitt ich uffs aller freuntlichs Ewer Furstliche Durchlaucht wolde beherczigen, / und mich und die meynemm so gancz schimplich unbillicherr weis in irenn landenn nicht lossenn handlenn, / und so spötlich besverennn und leichtfertigenn. / Ich kan in allen zufellen Ewer Furstliche Durchlaucht gebreuchlicher / und nuczlicher seynnn, dan der armm, vorgesne mensch, / der mir aus meyner jurisdicion entwichenn, / und dergestalt wider mich und die meinenn in Ewer Furstlichen Durchlaucht lande wirt gefurdert, / und mit beystant wider mich geheczt. Bitt derwegenn abermals von wegen der lieb unnd trew, die ich zu Ewer Furstlichen Durchlaucht trage, / wolde mich des menschenn entledigenn. / Es sol mich widerummb Ewer Furstliche Durchlaucht in allemm, / wor ich der gedinenn / vil ehre und nucz schaffen kan, / wilferig und begirig entfindenn, / hiruff ich Ewer Furstlichen Durchlaucht freuntlich und ersprislich antwurt in gutter zuvorsicht thue wartenn, / unnd in der gunst und freuntschafft mich befele. Datum ut in litteris.

Ewer Furstlichen Durchlaucht williger

Joannes, bischof zu Ermelandt manu propria scripsi