Letter #5391
Ioannes DANTISCUS to Albrecht I von Hohenzollern-AnsbachLöbau (Lubawa), 1533-04-12
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Dem durchlauchtenn, hochgebornen furstenn und hernn, / hernn Albrecht, marggraffen zcw Bran[denburg]k etc. unnd herczogk inn [Preu]ssen, / meÿnnem fruntlichenn, gnedigen hernn /
Durchlauchter, hochgeborner furst, fruntlicher, gnediger her. / Meÿnne fruntliche, wÿllige dienst zuvoran. /
Es seinn mir nechtenn speth meines guttenn frundes Jobst Ludewigs briffe / und disse beÿ gebundenn, an Ewer Gnaden zcwschickenn, / zcwkomen, / daraus, / wie sich die hendel in Hungern vorloffen, Ewer Gnaden wirt vorsthen etc.
Mir hot geschriebenn mein sunderer freundt Cornelius Scepperus, kaÿserlicher maÿestet botschaffter, vonn Wien aus Osterreich denn 18 tag Marcÿ negst vorgangenn, / das romischer koniglicher maÿestet sachen gelugkseligenn unnd fast wol sthenn. / Befestiget alles, das in denn beÿgelegtenn copeÿenn vonn Constantinopel gefunden, / donebenn das im vonn kaÿserlicher maÿestet hoffe vonn Bonanienn geschriebenn, / das kayserliche maiestet den lecztenn tagk Februarÿ vonn Bononien gen Alexandrien, / nicht weÿt vonn Meÿland, / sich begebenn / im willenn do zcw warttenn, / bisz zcw Genua mit denn schiffenn zcw der uberfart inn Hispanien / alleding wirt fertigk sein. / Die keÿserinne ist zcw Barzalona, / welche stad hartte am mehre leith im land Catalonien inn Hispanienn / und warteth uff denn kaÿser, / der uff disse osterliche czeit dohin komen sal. / Gott gebe mit glucke / und das vorgewisz gehaltenn wirt, / das kaÿserliche majestet uff den zwkunfftigenn herbst widerumb mit der kaÿserinne in Italien ins konigkreich Naples komen sal / unnd das do kaÿserliche maiestet hette vorgenomenn seinen sicz zcwmachenn uff eine langeczeith. Auch das eÿne newe liga oder buntnus inn Italien gemacht seÿ, / welcher ligen houptman sol sein Antonius de Lieua, / der vor alleczeit kaÿserlicher maiestet hauptman gewest inn Italienn / unnd nemlich Meÿland solange erhaltenn. / Es ist ime auch geschriebenn, das bapstliche heÿligkeit vonn Bononie eÿn breve hott geschickt ins Niderland an die bischoffe Morinensem und Toracenn / mit befhelich, das sie das uberal inn irenn bischtumben sollenn vor die kÿrchturenn lossenn sloenn. / Inn dem selbtigenn breve wirth der konigk vonn Engelland inn den bann gethan, / bisz so lange her seÿne beÿschlefferinne vonn sich thu / unnd seÿnne vorlossene konÿginne widerumb zcw im nheme / und das die Schottenn wider Engellandt starck czihen. / Was hiraus wil werdenn, wirt die czeit mit bringenn. / Tregt nicht mit der koffleut czeittung uber eins etc. Schreÿbet auch, das inn Deutschlanden alledingk stille seÿnn / und das sunderlich von Gotte kaÿserlicher maiestet glugkseligenn alle sachenn zcwschen wie wol das regimenth nicht dornoch seÿ etc. Dis habe ich so Ewer Gnaden, / wie mirs zcwgeschribenn, / wilfariger meÿnung / nicht woldt bergenn. / Wolde sich Gott der allemechtige uber uns alle erbarmenn, / das wir ein czeitlangk gutten, langk werigenn frÿed inn der christenheitt mochtenn habenn. / Wer eÿnn grosse genadt. /
Ich bedanck mich hochlich genn Ewer Gnaden des fruntlichen erbittens, mir durch denn hern doctor inn Ewer Gnaden nhamen / gethann. / Wil mich auch so gen Ewer Gnaden haltenn, / sovil mir mugelich, / das durch mich keÿnn misfallenn gesche. / Nu negst in der ehe sachenn, / dar innen mich der vonn Alden unczimlich betast, / hab ich anders nicht torst(!) thun, / dan mir meÿn obrikeÿt aus der Cronn gebottenn. / Und nu der von Alden so an alle vornunfft mit seiner ungestumigheit unnd hochen unweisen sÿnnen / so uffentlich mich vor allenn hot angegebenn / und wider mich iderman hot wolt uffbringen, / darzcw ich ime keÿnn ursache gegebenn, / wil ich Ewer Gnaden nicht vorhaldenn, / auch dasselbige, wor es czeit, / stelle unnd weÿle hot, / gestendigk seÿnn, / das her mir gesagt, / er frogt nicht fiel noch der sachen, so ers Ewer Gnaden nicht zcw willenn teth, / die inn darein gefurt etc. Unnd do ich ime das antwurt gab, / das ich an wissenn unnd zcwlosz meÿnner eldestenn bischoffenn / die czeuge, / so wie er begert, / nicht mochte vorhorenn, / hot er mir des antwurts mit allem fleÿsz / unnd gancz demuttigklichenn gedanckt, / sagendt, / so wurde er seÿnnem widertheil grossernn, / dan durch andere wege, / vordrisz thun. / Wider das ist er zcwgangenn und hott mich so vor idermennigklich / an alle schembde, / gleich wie ich die czeuge mit fleisz / unnd dem theil zcwgutte, / nicht habe wolt vorhoerenn, / angetragenn, / doran her der worheit / unnd mir gros unrecht gethann. / Sol auch mit der czeit vonn der worheit gestrofft / unnd vonn mir / inn solchem unsÿnnÿgem vorgebenn im nichts geschenckt werdenn. /
Es hot mir auch der her doctor angetragenn, was Ewer Gnaden tromslager mit der / meÿns klosters abgewichnenn / belangt, / darÿnnen ich mich recht wil erkundenn / unnd aller billigheit gemesz haltenn. /
Was mir auch der her doctor inn geheÿm, / was die execucion betrifft, / vonn Ewer Gnaden wegenn hot angesagt, / donebenn Ewer Gnaden beger fleissiglich entdeckt, / hab ich wol vorstandenn, / auch zcw herczenn genomenn. / Unnd so dan Ewer Gnaden weis, wie ich mich negst zcw Resentburgk erbottenn, / das ich inn der sachenn zcuvor muglichenn fleisz nicht gespart / unnd, das alleding zcum bestenn gewendt mugenn werdenn, / noch vordan nicht sparenn wÿl, / bleÿb ich inn derselbigenn meÿnung. / Will auch keÿnn muhe, / bedenckenn / unnd arbeit / noch lossenn, / es seÿ mit schreÿbenn, / oder wie ich das zcw wege werde mugenn bringen, / domit Ewer Gnaden beger genugk gesche. / Doruff sal sich Ewer Gnaden genczlich vorlossenn / unnd nicht allein inn dem, / sunder auch wor ich sunst Ewer Gnaden vil liebes und fruntlichs dinstsumber werd wissen zcwerczeigen etc.
Wan ich wuste, das Ewer Gnaden inn unsernn ceremonien truge wollgefallenn, / het ich nicht noch gelossenn, Ewer Gnaden hie her, / inn meÿnn armut, / uff meÿne erste messe zcw bittenn, / welche ich, / mit Gots hulffe, / denn erstenn sontagk noch ostern / hie zcw volbringenn mir hab vorgenomenn. / So dann die czeit anders ist, / wil ich dennoch / Gott denn allemechtigenn / demuttigklich unnd mit worem herczenn fleissigk, / wie ein armer sunder, / vor Ewer Gnaden und alles, das Ewer Gnaden ann sele und leib nuczlich, / bittenn, / der die selbige Ewer Gnaden mith irer furstÿnn unnd kinder inn gelugkseligem zcunhemen unnd langkweriger gesuntheit inn seÿner genade unnd barmherczikeÿt langeczeit thu bewarenn. /
Datum uff dem slosse Lobaw, 12 Aprilis am heiligen oster abend anno etc. 1533. /
Ewern Gnaden williger
Joannes, erwelter bischoff zu Culmen, administrator zu Pomesan / manu propria