Letter #5296
Ioannes DANTISCUS to Albrecht I von Hohenzollern-AnsbachHeilsberg (Lidzbark Warmiński), 1543-02-05
received Mohrungen, 1543-02-08 Manuscript sources:
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Dem durchlauchten, hochgebornen fursten unnd herren, hern Albrechten, von Gots gnaden marggraffen zu Brandenburg, / in Preussen, / zu Stetin, Pommern, der Cassuben und Wenden hertzogen, burggraffen zu Normberg und fursten zu Rugen, unserm hochgunstigen, lieben hern und freunde /
Durchlauchtiger, hochgeborner furst, / hochgunstiger, lieber her und freundt. / Unser freuntliche unnd vleiswillige dinste zuvoran. /
Wir habenn den XXIIII des negst vorschinnen monats Ewer Furstlichen Durchlaucht geantwort, / das wir dem edlen, ernfesten hern colmischen castellan von wegen des einfalhs, von seinem amptman in Ewer Furstlichen Durchlaucht landt gethan, / schreiben wolten, / welchs also gescheen, / woruff gemelter her castellan uns widderumb schriftlich angezeigt, / das im leidt sei seines amptmans that, / welche an seinen wissen und willen begangen solt sein, / nichtswenigers domit angehengt, / das von Gilgenburg koniglichem ortt seiner heubtmanschafft erstlich in einem sehe geweldiglich solt gefischt sein, / den er von des ordens zeiten friedlich und unangesprochen von Ewer Furstlichen Durchlaucht und der amptleute / bis an diesen tagk gefischt / und gebraucht hat. /
Dieweil aber Ewer Furstliche Durchlaucht den kegenbericht thut, / das solcher sehe alwege bis anher in Ewer Furstlichen Durchlaucht unangefochten nutzung sei gewesen, / wil es notlich volgen, / das solche differentz zu gelegener zeit vorgenommen und besichtigt werde, / wie dan der her castellan schreibt, / das er derhalben koniglicher maiestet, unsers allergnedigisten herren, commission habe. / Auch lest er von im vorstehen, / das er des einfalhs halben nicht gerne in Ewer Furstlichen Durchlaucht ungnad wolt sein, / dorzu wir im gerathen, / das er sich mit dem hochwirdigen hern culmischen bischoffe zu Ewer Furstlichen Durchlaucht, wan die im gilgenburgischen wurde sein, thet begeben, / umb solchen unmut zuvorsuhnen, / domit hochgemelte konigliche maieset hirinne nicht belastet wurde. /
Unnd ist auch unser gantz freuntlich bitt / und, so der gefellig, unser wolgemeint rath, / Ewer Furstliche Durchlaucht wolt sich kegen im gnediglich lassen fi[n]den / und dorzu gedencken, / das solche irrige grentzen, / derwegen dieser unlust erwachssen, mochten gegangen / und widerumb recht gemacht werden. /
Uns ist auch, / wie dis koniglichen orts raths presidenten Ewer Furstlichen Durchlaucht schreiben, / an die konigliche rethe / in obgedachter sachen geworden, / welchen brieff wir andern hern zulesen haben zugeschickt, / doruff uns so schleunig antwort nicht mag zukommen, / weil wir weit von einander sein gesessen / und nicht mehr, als zwir im jar zusammen kommen. / Was uns doruff von den hern Ewer Furstlichen Durchlaucht zubeantworten / zuwissen wirt gethan, / wollen wir der solchs mit den ersten nicht vorhalten. /
Wir haben auch negst in unserm schreiben uns lassen vornehmen, / das wir Ewer Furstlichen Durchlaucht nicht wolten bergen, / was wir von dem koniglichen bothschafter an die durchlauchtige, hochgeborne konigin zu Hungarn, des keyserlichen Nidderlands regentin, geschickt, / wurden erfaren. / Weil wirs aber dovor halten, / das solcher legacion Ewer Furstlichen Durchlaucht von dem edlen, ernfesten hern dantzker castellan / grundtlichen bericht haben erhalten, / wolle wir die mit ubrigem schreiben nicht beschweren etc.
Von neuen zeitungen hab wir dismal nichts sonders, / allein das uns diesen tag brieffe von koniglichem hoffe sein zukommen, / der datum ist der XXI des negst vorg[an]gnen monats, / in denn angezei[gt] wirt, / das Offen in Hungarn / von den hungarischen hern / widderumb aus der turckischen hende sol erobert sein. / Es sei aber hirinne koniglicher maiestet nichts schriftlichs zukommen. / Es wirt dennoch am hove fast gleubt, das dem also sei / utinam etc. Wir warten teglich unsers boten, / den wir den IX des vorgangnen von uns geschickt, / zukunft. / Was der wirt bringen, / wolle wir Ewer Furstlichen Durchlaucht nicht unangezeigt lassen / freuntlich bittende, / was die widderumb neues werden haben, / uns bei dieses brieffs antworter / wolt gunstiglich mitteilen, / das wir umb dieselbte Ewer Furstliche Durchlaucht, der gunst wir uns bevelhen, / freuntlich zuvordienen bereit sein und willigk. /
Datum Heilsperg, den V Februarii M D XLIII.
Ioannes, von Gots gnaden bischoff zu Ermlandt
Qui supra manu propria subscripsit
Postscript:
Wir warten nach uff Ewer Furstlichen Durchlaucht antwort / von wegen desselbten underthan von Schippenpil, / der in unserm schlos Seheburg mit recht gefenglich ist angenommen. / Es wirt diese tage unser landt vogt umbziehen / und die gerichte halten, / domit wir mochten wissen, / worin wir fuglich Ewer Furstlichen Durchlaucht mochten wilferig sein, / der wir uns in allem muglichen gerne wollen vorhaltenn / etc.