Euer Lieb ⌊⌋ den letzten Ianuarii / ausgangen, / haben wir beÿ gegenwertigenn irem cammerjungen empfangen / und seins inhalts freuntlicher meÿnung eingenhomen. / Das wir aber Euer Lieb mit der antwort / so lange verzogen und iren knaben bisshero beÿ unns ufgehalten, / ist aus dissem hergeflossen, / dieweil Euer Lieb von newen wochen marcktenn meldung thun etc., hat uns anderst nicht gepuren wollen / denn uns disfals, / damit wir Euer Lieb umb sovil bessern bericht und grunndt darauff anzuzaigenn / der sachen gelegenheit zuerkundigenn. / Bitten demnach freuntlich, / Euer Lieb wollen des verczugs kein beschwer tragen, / besonder obgemelter ursach beÿmessen und iren jungen entschuldigt wissen. /
Als dan / Euer Lieb melden, / das sie ir unser meÿnung der zufhur halben / nicht misfallen lassen, / beruehen wir auch dabeÿ / und wollen auch beÿ den unsern vorschaffen, / das in diesem der alten gewonheit und gebrauch gemes unnd nicht anders darwider / verhoflich solle gehandelt werden, / unnd schigken hiebeÿ / Euer Lieb den brieff von dem erwirdigen unserm freunde, rath und lieben getrewen, herren ⌊Georgen bischoffen zu Samblandt⌋, an ⌊die von Braunsbergk⌋ ausgangen widderumb zu. /
Was den wochenmarck, welcher zum ⌊Heiligenpeÿll⌋ unnd ⌊Czinten⌋ an dem sonnabenth der doch zuvor am freitag sal sein gehalten worden, / ⌊den von Braunsperge⌋ zu nachteil fur ein neuheÿtt angesetzt zu sein von Euer Lieb angezogen, / belangt, / haben wir disse bericht bekommen, / das der von ⌊Czinten⌋ margktage / sindt dem nhesten kriege und auch darfur von alters unnd beÿ menschen gedencken bissheve allewegen der montag seÿ gewesen, / dobeÿ sie auch erhalten / zu werden und pleiben zu lassen uffs hochste bitten, / wie wir dan, / als der landsfurst, / sie daruber von solchem irem langerhaltenem / marckt tage, / auch nicht zu dringen wissenn. /
So gelangt auch der bericht an unns, das ⌊die Braunsberger⌋ iren wochenmarckt, / vor dem nhesten kriege uff den montag / und ⌊die von Heilligenpeil⌋ uff den sonnabent sollen gehabt haben, / dovon aber die Braunsberger als die sidder dem kriege den montag verlassen / und den sonnabent angenomen, / die vom Heilligenpeil gedrungen sollen haben. / Wo nhu dem also, / wie es dan dermassen an uns gereicht, / haben Euer Lieb beÿ sich zuerwegenn / unnd zuschliessen, / von welchem theill neuÿgkeÿtt gesucht, / odder ufgeseczt. / Aber wie dem, / dieweil Euer Lieb so freuntlich sÿnnen, zubefhellen, / damit solchs von den unsern abgethan mocht werden. / So wollen wir umb solcher Euer Lieb bitt willen / und zuerhaltung mherer nachparlichen freuntschafft / mit unsern getreuen underthanen ⌊denen zum Heilligenpeil⌋ sovil handeln lassen, / das sie den freÿtag vor dem sonnabent annhemen thetten, / der zuvorsicht, / es werde Euer Lieb von uns angenem sein, / ⌊denen von Braunsberge⌋ zu sondern gnaden reichenn, / unnd den andern beÿden gedachten unsern stedten ⌊Czinten⌋ unnd ⌊Heilligenpeil⌋ nicht beschwerlich seÿnn. / Sovil die sache des edelen und ernvhesten unsers besondern lieben ehrn ⌊Achatzien Zcemen⌋, Danczker castellan etc., des schrifft wir Euer Lieb hiemit auch widderumb ubersenden, / betrifft, / lassen wir, / weil es uff der wider antworth seins widdersachers bestehett, / also beruhen. / Wen aber die anthwort / an Euer Lieb gelangt / und uns mitgetheilt wirt, / wollen wir uns vorigem unserm erbietten nach / in allen, / was zu stifftung und erhaltung beiderseits / lieb, freuntschafft und eÿnigkeÿt dinstlich, / sovil ann unns vorfurdern zu helffen erbotten habenn. /
Unnd nachdem unns ÿtziger zeÿtt etzliche hohe, / wichtige unnd schwere hendell, / in welchen [wir] Euer Lieb, als unsers besondern vertrauten lieben freundes unnd nachbarn, rath und gutbedun[ncken] neben ehrn ⌊Czemens⌋ gern haben und gebrau[chen] wollten, / zugefallen und fur die handt gestoss[en]. So haben wir derhalben obgemelten ehrn ⌊Achatzien Zcemen⌋ / den nhestkommenden freitag, / welch der 13 Februari sein wirdt, / beÿ Eer Lieb ein zukommen, / schreiben und ersuchen lassenn. Uff welchen tag wir auch / unsere bothschafft inn betrachtung, / das solche hendel durch schriefft / als wenig vertrauet, / als auch ausgericht an Euer Lieb und ine ehrn ⌊Zemen⌋ zufertigen unns entschlossen. / Der freuntlichen / untzweiffelichen zuvorsicht, / Euer Lieb werden sich gegen uns uf solch unser obligendt ansuchen / zu freuntschafft inretig zu sein, / freuntlich ertzeigen unnd finden lassen. / Daneben, das wir gedachten ehrn ⌊Zemen⌋ in das irige bescheiden / kein beschwer tragen, / dan wir dis, / weil die hendel keinen vertzugk wol leiden konnen, / nicht wol fügklicher zu wegen zubringen gewust. / Gantz freuntich bittende, / Euer Lieb wollen unns solchs zu guth halten, / und sol Euer Lieb diegleich und ein mherers widerumb alweg beÿ uns mechtig sein. /
Das unns auch Euer Lieb mit eigener handt, / wes ⌊Cornelius Sceperus⌋ an dieselb geschrieben, / freuntlichen und gutwilligklichen mittheilen, / haben wir ganntz gerne vorstanden, / thun uns auch solcher mittheilung gegen Euer Lieb freuntlichen bedancken. / Unnd dieweil wir daraus vornhemen, das beÿ ⌊Romischer keyserlicher maiestet⌋ etzliche potentaten ankomen sollen, / zu welchen ⌊konnigliche maiestet zu Polen⌋ unser gnediger herr unnd freuntlicher lieber ohem ire botschafft auch schigken werden, / die zwist der religion zu guetem ende zubringen etc., wunschen wir von Gott dem Almechtigen zu solcher keyserlicher maiestet / und der andern hohen heupter zusamenkunfft gnade und glugk / mÿtt hochstenn anruffen und bitten, / die Gotliche Almechtigkeit wolle die mittel gnediglichenn schigken und vorleihen, / damit durch solcher Christlichen heupter hohen vorstandt zw forderst des Heiligen Geists wirckung unnd eingebung alles was zu friede, / liebe, eÿnigkeit / und mherung Christlichs glaubens dinstlich unnd furderlich furgenomen, / berathschlagt / und beschlossen werden moge. / Unnd so wir dan verner vormerckenn, / das Euer Lieb, wo es an dieselb gesonnen werde, / an die orth der Cristlichen zusamenkunfft zutziehen, / sich nicht beschweren wolten lassen, / ermanett horten wir gancz gern, dan wir wissen, / wo Euer Lieb geschigkt wurden, / das dieselb / als der kundige, / auch an keiserlichen und konniglichen hove bekhant / und ansehenlich, / zu forderst, / wes den Cristlichen hendeln zu nutz unnd guethe gescheen kanth, volgents hochgedachter ⌊koniglicher maiestet⌋ derselbigen loblichen ⌊Cron Polen⌋ und allen iren zugethan landenn und leutten aller seits / nutzlich und fruchtbar sein mocht, / gerne verfurdern helff[en] wurden. /
Wiewol wir Euer Lieb mit solcher reyse viellieber verschont sehen, / so dringt doch die hochwichtigkeit der sachen dermassen inn unns, / zu dem, / das die auferung, fried unnd eintracht der Cristenheÿtt, / und wie oben gemelt der loblichen ⌊Cron Polan⌋ sam[pt] beiderseits dieser lande, / nutz und frommen daraus zuvorhoffen, / ja auch Euer Lieb eÿnn unsterblicher loblicher name / daraus erfolgen wurde. / Wardurch wir Euer Lieb, das sich dieselb darzu geprauchen liess, / nicht zu widderrathen wusten. / Sonder seindt der gentzlichen hoffnung (doru[mb] wir auch Euer Lieb aus angetzeigten ursachen freuntlichen bitten thun), wo es an Euer Lieb gesucht und gelangt wurde, / dieselb werdenn solchs nicht abschlagenn. / Besonder alles das ihenige / in den hendeln, / dartzu sie geschigkt odder gesandt. / Wes zu Cristlicher friedlicher einigkeit nutzlich / vortstellen und verfurdern helffen, / damit die friedtliebenden beschutzt / und behutt, / unnd die so gerne pluthvorgissung machen, / auch den Christlichen glauben durchs schwert unnd innerliche emporung pflantzen wollten, / von solchem furnemen abgewendt. / Unnd wes also zu diesem gepraucht wolt werden, / mit gemeiner zusamensetzung / wider den erbrheindt(!) Christlichs glaubens den ⌊Turcken⌋, / wie die allerhochste nodturfft erfordert, angelegt und gebrauch unnd beÿ unns der innerliche lobliche friede erhalten. /
Darob das Cristenthumb zu gotlichem preis / gemheret, / der loblichen ⌊Cron Polan⌋ / unnd ⌊dieser lande⌋ / ehre nutz unnd ufwachs gefurdert moge werden, / wie wir dan in Euer Lieb dissem allein durch ire von Gott begabte geschigkligkeit und hohem vorstande mit sonderm einbsigem vleisse nach zukammen. (Wartzu der liebe Got seinen gotlichen segen / und den Heiligen Geÿst senden wolle) gar keinen zweiffel setzen / unnd daneben der hohen zuvorsicht sein, / das Euer Lieb ir unsere sachen doneben getre[u]lichen wurden lasssen bevolhen sein. / D... wollen wir umb dieselb / Euer Lieb hinwid[er]umb mit allem freuntlichen willen zudienen geneigt befunden werden. / U[nnd] haben Euer Lieb solchs gantz freuntlicher nach[bar]licher wolmeÿnung, / als der wir mit besonderer gunstigen whilferigkeit freunt[lich] gewogen inn besten nicht bergen wolen.