» CORPUS of Ioannes Dantiscus' Texts & Correspondence
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Letter #1210

Albrecht CUON to Ioannes DANTISCUS
Valladolid, 1534-08-07
            received 1534-10-14

Manuscript sources:
1fair copy in German, AAWO, AB, D. 91, f. 172-173
2copy in German, 16th-century, AAWO, AB, D. 91, f. 191r-192r

Auxiliary sources:
1register in Polish, 20th-century, B. PAU-PAN, 8247 (TK 9), f. 609

 

Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus

 

Meinem gnedigen heren, hern Iohanis Dantiscus, bischoff zu Colmes etc. zu handen. ... Lobaw.

Mein dienst seyen Ewern Furstlichen Gnaden alzeit zu foran. /

Zwee brief hab ich Ewern Furstlichen Gnaden noch zu verantwurten, / den ainen den xi Jener lengst / und den andren den funff Mayo verschinen, for acht tagen empfangen, / dero baider inhalt zu guter massen vernomen. / Also folgt daruff antwurt.

In meinem brief den funff Nofember 1533 hab ich etwan Furstlichen Gnaden der Ysabel Delgada, auch der thochter halben die nottdurft geschriben, / darbey ichs noch mals bleiben lassen, / die weil Ewern Furstlichen Gnaden sollichen mein brief empfangen hat. / Und aber nym ich aber mals in jezigen schreiben ab, daz Ewer Furstlichen Gnaden will und maynung were, / die thochter mit ersten hin aus zu schicken, / und die muter mit XXV ducaten jerlich underhalten, / doch daz si auch ain orden an sich neme, aint weders in ain closter thretten, / oder aber sich eelich verheÿraten. / Nun hab ich Ewren Furstlichen Gnaden for mals mein gut bedencken dar iber geschriben. Der selben maynung ist si und ich noch, / nemlich will si die thochter von ir nit geben, si bleiben dan versorgt. / Dar in hat si dan recht, umm si besorgt, wan ir die tochter ains entzogen wurdt, nachmals ir bald vergessen sein, / so wirt si kainer zum weib noch kain closter uffnemen, / uff ainen won jerlich XXV ducaten zu haben, / dan Ewer Furstlichen Gnaden mögen auch abgon, da Got der almechtig lang for seye, / als dan wurdt niemant verhanden sein, der weiter bezallen wölt. / Möcht sich auch begeben, / daz ich hin aus zuch, / und si mit den andren nit kontschafft haben, / und die andren auch nit die sorg tragen, si zu versechen, wie dan ich gethon hab. / Also daz ain und ander bedacht, / und damit Ewer Furstlichen Gnaden die sach ain mal gar uff ain endt brächten, were nochmals mein maynung und gut bedencken, / daz Ewer Furstlichen Gnaden die mutter uff ain mall versechen mit an 200 ducaten oder so[vill] Ewer Furstlichen Gnaden fur gut und erlich ansechen würden, / und daz man sy darmit verheuraten oder in ain closter thetten, / und daz man ir die nit geben, biss si den ain oder andren orden an sy [ne]me, / und also were si versechen und kempt Ewer Furstliche Gnaden ir gar ab. / Und descargierten Ewer Furstliche Gnaden die convenz mit 200 ducaten, mocht man ir xxv ducaten leib gelt, / oder juros käffen, daz si die ir leben lang het, / und ins privelegio sizen lassen, daz si die nit verkaffen mocht. / In soma, daz wirt der aller best weg sein, si mit biss in ain solliche suma zu friden stellen / und ir uff ain mall abkomen. / Ist auch zeit, daz Ewer Furstliche Gnaden darzu thue, damit die thochter hin aus kom, / dan si wachst seer, facht an, weibbisch zu werden. / Je belder man si hin aus schickt, je besser. / Kan ir under wegen was widerfaren mocht, solt si grosser werden, / und gedonct mich were daz besst, si uff dissen frieling hin aus zu schicken, / mitler zeit mag antwurt uff diss mein schreiben von Ewer Furstliche Gnaden komen. Wa Ewer Furstliche Gnaden diss maynung gut gedonct, mag Ewer Furstliche Gnaden daz gelt den Fuckern erlegen, / daz si mir oder dem heren Echinger hie erlegen und bezallen, so wöll wir weiter wie behört darin handlen. / Gedonct mich auch, je belder es geschechen, je besser es sein wirt, / dan teglich gelt uff get, und gib ir danocht nit so vill, als for, und kompt schwerlich aus. / Der her Echinger hat ir den vergangen Jener XX ducaten geben. / Iber daz ich ir dar for zalt und geben het, / so hab ich ir jezt for 2 monat aber X ducaten und jezt for 8 tagen noch acht ducaten geben. Und diss 8 ducaten sind aber, die thochter zu claiden, dan si diss woll bedirffet. / Also, daz der her Echinger und ich ir seid den Jener her geben haben in 3 priden XXXVIII ducaten, die gelieb Ewer Furstliche Gnaden den Fuchern zu verlegen, uff daz si un[s] mit ersten hie bezalt werden. / Will und muos si von nöten wegen mitler zeit underhalten und ir geben, was von nöten sein wirt. / Daz zaig ich her nach Ewer Furstliche Gnaden an und bit Ewer Furstliche Gnaden, die sach zu bedencken / und uff ain clains nit sechen. Ewer Furstliche Gnaden muse doch sonst umm Goz willen geben. Wa kan es bas angelegt werden, dan an dissen ort, / und geschecht wie ob so beldest imer moglich sein mög, / ee und die thochter groser werd. / Und hie mit ain brief von der Isabel an Ewer Furstliche Gnaden, / die schreipt Ewer Furstliche Gnaden selb auch, si ist frisch und ge[sund], diss gleichen die thochter, / die ist fur war schon und hibsch. Mir ist von herzen laid, daz Ewern Furstliche Gnaden der wein desan Martin nit was zu komen, / dar an der Franz Werner gross schuld hat, / nun der hoffnung, werd noch mals Ewer Furstlichen Gnaden zu komen. Wie woll Franz Werner anzaigt het, were nit gut und daugten nichs, / daz mir fur war laid were, / und kan anders nit gedencken, / werden den aus gelärt in böss fass gethon haben, / dar in er wirt verdorben sein. / Ist fur war der bösst wein gewest, / so ich in vill jaren gedruncken hab, / doze mal da ich in zu Madrid kaffet, von stond an die tragesel gen sant Martin gesant und die ganz zeit der hof zu Madrid was von selben wein truncken. / Und will Ewer Furstlichen Gnaden ain wonder zaichen schreiben, daz diser martini mit mir gethon hat. / Und ist, daz ich for selber zeit daz holz drey mall genomen hab fürs botengran oder gota. / Und so bald ich den martini anfieng zu trincken, / ist mirs als vergangen, seid her nie nichs mer emtpfonden. / Der massen der sant martins mantel iber döct, der wirt gesond. / Der her Echinger hat erst gestert ain guts gros leder foll kafft, dess wir jezt seiberlich trincken. / Got waist unsern willen, daz wir baid wölten Ewer Furstlichen Gnaden daz ganz leder foll heten. Bit, Ewer Furstlichen Gnaden wöllen also ver gut nemen mir verzeichen. War in ich Ewer Furstlichen Gnaden dienen kan, soll si mich alzeit ungespart finden.

Datum Valladolid, den VII-ten tag Augosto 1534.

Ewer Furstlichen Gnaden alzeit williger diener

Albrecht Cuon