Letter #1267
Albrecht I von Hohenzollern-Ansbach to Ioannes DANTISCUSKönigsberg (Królewiec), 1535-01-19
received 1535-01-26 Manuscript sources:
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Meinen freuntlichen fielgelobten freund, hern Iohansen pischoffe zu Kolmansehe etc. zu seinen eigen hant
Hochwirdiger in Got, hoch und fielgeliebter her freund.
Ich wunsche vor Got Euer Lieb alles, das der selen und leibs pestes ist und Euer Lieb begeren sampt meinen gantz freuntwilligen dinsten, wes ich auch iederzeit mer liebs und gutes vermag zuuor.
Und thu mich abermols gantz dinstlich und hoch bedancken Euer Lieb gehabter michs eigner hantschrifft, wer aber des entschuldigens gar nit von noten gewest und bedank mich, das Euer Lieb dy briff wollen vortschicken an dy Fuckern, auch das Euer Lieb dy 50 florin muntz freuntlich angenamen. Erpite mich noch wy vor, so einige aufweschel noch hinterstellich Euer Lieb wol michs wissen lassen, den ich ir nit anderst als der danckpar geren pey Euer Lieb erfunden wolt werden und wes ich umb Euer Lieb nicht verdinen kan, wil ich mich doch befleissen umb Euer Lieb verwanten zufergleichen und sol Euer Lieb nicht zweifeln, was den letzten punckt belangt, das ich ie nit gern anderst woltt erfunden werden, als der nit anderst sucht und liebet, alleint dy reine gotliche warheit und Gottes ere; hirumb hoff ich der Almechtig werde sein gnad verleihen und uns hie in disen landen gnediglich vor dem falschen behuten, allen rottereyen weren, amen.
Weil den Euer Lieb melden, das dy selb pey meinem lieben freund von Helspergk dy sach mit Phaltz etc. genorder, und keinen fleis an ir erwinden wol lassen etc., zweifel ich gar nit und pitte Euer Lieb, wolle uns ie nyt zu lang schlaffen lassen, videlicet ne periculum fiat in mora. Den ich wil Euer Lieb freuntlichen wolmainung nicht pergen, das ich briff erlangt, dy entlich trawen auff ostern uns hie fur zusehen und stehet donewen, es wurt Polen und Masa auch nit geschenet werden. So hab ich ab dem gehalten dag zu Wolmar in Eiflant entlich und warhaftig erfaren, das unsser nachpar, dy Eyflander, beschlossen auff dis vor iar 2000 reitter und knecht zu ynen zupringen, was das auf [im ist], weil sy kein feintschafft, befele ich den verstandigen. Wy wol ich nun Euer Lieb gern ein abschryfft dis alles zuschicken wolt, hab ichs doch in diser eile nicht thun verabschreiben kunt thun lassen, sunder werde verursachen mich an alles sewmen zu koniglicher maiestet sampt disem allem zuferfugen, seiner maiestet solches anzuzeigen, rat, hilff und entsatz zupitten, wil aber nit unterlassen Euer Lieb sollichs alles nochmals zuzuschicken und wil warlich wachens von noten sein.
Erhewe mich hirumb auff kunftigen suntag und pitte Euer Lieb wol meins abwesens sich mein weyb, kind, land und leut befolen lassen sein und pey koniglicher maiestet auch vordern helffen, das sein maiestet uns al nicht vorlasse. Warte auch doglichs der marggraffischen poten; wolt [gern] sy weren schon hie, domit ich auch eher von koniglicher maiestet abkumen mocht und hie nichts verseumet.
So ich den aus vorigen Euer Lieb schreiben verstanden, was Euer Lieb mit der abconderfedung gethen und weis, das man ser gern dy abconterfedung frewichen Hedwich hette, auch am maler des ortes felen thut, als mir Euer Lieb geraten, dencht, das Euer Lieb den Hanssen, meinen maler, an das ort gefertigt und mir sollichs zukumen mocht, solt umb Euer Lieb von uns peden verdinet werden. Das sich hertzog Albrecht, der gut, doricht man, darein lassen thut, wy Euer Lieb schreiben melt, weis ich nicht, wo fur ichs lowen aber schelten sol etc., wils Got befelen.
Verner, fielgeliebter her und freunt, werden Euer Lieb hyenewen aus meines gar getrewen dinersch Cristoffs Gattenhofers, camermeister etc., schreiben, welchs er auch aus meinem raten gestelt, wes er dinstlich Euer Lieb pitten wurt, weil den Euer Lieb zuvor aus freuntlicher zunaigung bewilligt in solliche freuntschafft, so pit ich auch newen yme, Euer Lieb wollen sich dy junckfraw zu sich zuvordern, auch pey Euer Lieb mutter zuhalten nicht besweren und dy junckfraw mit gnedigen rat in ein pessere manung einleiten, den ich befind, ab sy wol ein willen hette, das hie leut sein, dy sy mer abhalten den darzu raten Euer Lieb wol mir zu gefallen dis sich nicht besweren, das wil ich umb Euer Lieb meins vermogens verdinen.
Befele dyselbigen dem gutigen Gotte, der wol Euer Lieb in seinen wegen leiten und vor allem ubel behuten, amen. Und nach Got befele ich auch Euer Lieb.
Datis in eile, Kunigspurgk, den 19 Ianuarii anno 1535.
Albrecht marggraff und hertzog etc.