Letter #1494
Ioannes DANTISCUS to Georg von POLENTZLöbau (Lubawa), 1536, July [9 or shortly after]
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Unsern fruntlichn grues und dienst mit aller seligheit wunschung zuvorann. Hochwirdiger in Goth, gunstiger, liber herr und {nackbar}. /
Ewer Lieb schreiben mit den zceitungenn hab wir fast gernn gelesen , / dar aus wir spuren Ewer Lieb sunderlich freuntlich gemuet gen uns / , das selbtige wir zu grossem dancke an nhemenn / mit gleichmessigemm erbittenn, uns Ewer Lieb zu willen und wolgefallenn in aller {nackparlicher} freuntschafft zu halten / etc. / Und so wir dergleichen / von czeitungenn, / der wir alle stunden aus vil orternn sein wartenn, / etwas uberkomenn, / wolle wir sie Ewer Lieb mit den erstenn nicht bergenn. /
Was den konig von Engelland und sein uncristlich wesen belangt, / ist im ergangen, / wie im liede gesungen wirt / und noch so grosser liebe kompt gros hercze leidt. / Es wirt gesagt, / das die sein beyslefferin, / die er negst hot lossen enthoupten, / sein tochter sey gewest / und disse sey ouch sein tochter im eebruche geczeuget, die er iczt wider zur betgesellin genomenn. / Sein endt, / das nicht weit ist, / wirts alles mit bringen. / Got ist langmuttig, / darnoch ein scharffer beczalerr.
Was Ewer Lieb schreibt vor unsern underthan seines weibs halben, / ist in unser wissenheit nicht komenn. / Und dieweil uns sunst solche unluste gancz widerig, / wollen wir uns der gebur, / so solchs vor uns kompt, und Ewer Lieb vorschrifft noch halten. / Ouch wor wir sunst Ewer Lieb vil fruntlichlichn {nackparlichn} wolgefallen wissen zu erczegenn, / sein wir erbottig und willig. /
Datum aus unsermm slosse Lobau, den ... Iulii MDXXXVI.