» CORPUS of Ioannes Dantiscus' Texts & Correspondence
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Letter #2654

Braunsberg Town Council to Ioannes DANTISCUS
Braunsberg (Braniewo), 1543-07-27
            received Heilsberg (Lidzbark Warmiński), 1543-07-28

Manuscript sources:
1fair copy in German, in secretary's hand, BCz, 1598, p. 137-140

 

Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus

 

Dem Hochwÿrdigsten in Gott Fursten und Herrn, herrn Johansen bisschoffen zu Ermelandth, unserm gnedigstennn herrnnn

Hochwÿrdigster in Gott Furst, Gnedigster Herr. /

Ewerer Furstlichen Gnaden seÿn unsere underthenige schuldige hochgeflÿssene und gethrewe dinste alletzeÿth zuvorannn boreith.

Gnedigster Furst und Herr. /

Ewrer Furstlichen Gnaden gnedige schrÿffte von wegen des unfahls ihm Awhofe gescheen / haben wÿr mith schuldiger geburlicher reverentz enthpffangen und angennohmen. / Ewer Furstlichen Gnaden gnediges anßÿnnen und bevehlicht behertzigeth / und Eweren Furstlichen Gnaden bevehl / so vÿl moglich / nochgangennn. /

Gnedigster Furst und Herr. /

Nochdem der unfahll der schwengerungk ÿhm Awhofe gescheen, / baldth die frucht zur welth kommen, / isth der tether der geschwengerthen sthÿffvater gewichen. /

Als eÿn solchs in der stadth ruchtbar worden, / hoth der herr burgermeister die vormunder der geschwengerthen, / alse Szander Lehman und Jorge Eÿsenbletter, boschickth, / ihnnen bevohlennn in den Awhoff zu gehen / gelegenheith der ßachen, / wehr der theter des unfahls wehre ÿm grunde zu befragen, / welchs die vormunder / als die bekummerthen ihres mundleÿns unfahls / dem bevehlicht nochgangen.

Ersthlich, / als sie in den Awhoff kommen, / zu der geschwengerthen personen gangen, / sie hochlich bekummerth und angeredth ouch dhoneben durch Gott gebethen / dÿe warheith zu sagen, / weh[r] dieses unfahls eÿn ursach und des kÿndes vater wehre, / beÿ ihrer seel[en] selickeith / unerschrocken freÿ gesagth, / nÿmandth ihres leÿbes schuldigk / al[s] alleÿne ihr sthieffvater Hans Ludick[e], welchem ouch das kÿndth hörth und ßunsth nÿmantz, / darneben ouch mit[h] waß ummbstendickeÿthen sie gedocht ihr[en] stieffater zum falle gebrocht, / solth angetzegeth haben. /

Solch der vormunde, Gnedigster Furst und Herr, / bekenthnuß und aussage / wÿr Ewere Furstlichen Gnaden schuldiger gehorsam / underthenigesth / nic[ht] haben sollen verhalden. /

Gnedigster Furst und Herr. /

Szo und als nhu die drÿtte vicarie des titels Sanctae Annae in der pffarkÿrchen Sanct Catharine der Aldenstadth Braunßberg[k] durch wegktzÿhen herr Lucae Höffner[s] als ledigk facirend / und uns zuverleÿhen zustendigk isth / ledigk worden isth / und, aber nÿmantz / noch derzeÿth / der drumme bethe / vorhanden, / szo bitten im die beÿden alhie seÿnden vicarien, dieweÿl die dreÿ vicarien unirte vicarien seÿn, / alleyne ihm titel getheÿlth, / das sie die drÿtte ouch mith pristerlichen amptern mochten versorgen und die nutzunge dhovon nehmen biß tzur tzeÿth das imantz kueme und drumme bethe, / welchs wÿr ihnnen hÿnder. Ewere Furstlichen Gnaden beßuchungk und gnedigen zulaß / nicht haben wissen zu tzusagen, / bitten derwegen demutigesth Ewere Furstlichen Gnaden in gnediger betrachthungk / das nÿmantz ßunsth verhanden, der drumme bitteth, / Ewere Furstlichen Gnaden wolden eÿn gnedigen zulaß gebennn. /

Thuen / uns hiemith Eweren Furstlichen Gnaden mith aller demuth und gehorsam bevehlen. /

Geben Braunßbergk, den 27 Iulii im XV-C und XLIII-ten jore.

Ewere Furstliche Gnaden gethrewe underthan burgermeister und rathmanne der Aldenstadth Braunßbergk