Letter #2921
Ioannes DANTISCUS to Georg SCHEWECKEHeilsberg (Lidzbark Warmiński), 1546-03-02
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Hern Iorg Scheffke.
Unsern etc.
Ewer Herlichkeit diner hot uns gestrigs tags / nebenn demm schonen lachsse, [d]o vor wir fruntlich [d]ancken, und privilegio / Ewer Herlichkeit eigenhant schreibenn uber[ant]wurt, welchs wir mit sondren freuden gelesenn, / nemlich, / das es Ewer Herlichkeit gutter gesuntheit geczeugnis gewesenn, / die Got zu langen geczeiten wold mherenn und enthalten. / Was gemelt privilegium angeth, / so balde wir vonn koniglichem hove des Helms gestalt unnd was darzu gehorig uberkomenn, wolle wirs wie es sein sol aus lossen richten. / Wir waren etwan im zcweifel, / weil uns negst der staddiner , der weiter mit unsernn zcween briven / uff eins ersamenn rats bit in der Pwczko und axise sache an konigliche majestet, unsern allergnedigsten hern, gestelt gen der Lobe geschribn, kein schreiben von Ewer Herlichkeit mit sich gebrocht, / das villeicht die vorige svacheit Ewer Herlichkeit heth betroffenn, / wor aus uns disser Ewer Herlichkeit diner gelost etc. Wir wolten gernn Ewer Herlichkeit von unser jagt etwas ubersend habenn. So ist der selbten im tiffen schne / die zceit darzu widrig. Wir gedencken kein jar, das uns wilts weniger hoth gegebnn / nicht wenigers. / Was wir gehabt, / schicke wir Ewer Herlichkeit die helffte, alse ein wiltferkell, / des wolde Ewer Herlichkeit in gesuntheit genissnn und unsermm libn bruder, mit der hern krangheit beladen, / ein sthucken da von lossen zukomenn. / Von zceitungen disse zceit nichts bey uns. Wir sein aber teglich unsers botnn von koniglichem hove gewertig. Was der mit wirt brengen, / wolle wir Ewer Herlichkeit, / die wir in langweriger gesuntheit und wolfart gotlichnn gnaden befelnn, / mit denn ersten nicht vorhaltnn.
Datum aus unserm sloss Heilsberg, II Marcii M D XLVI.
Postscript:
Freuntlicher, lieber her purgraf und schwager. / Ich hab Ewer Herlichkeit schreibens meynung wol eingenomen / und ist mir fast lieb, / das Ewer Herlichkeit mit dancksagung an koniglichen hoff geschrieben. / Wirt sich zum ampt nicht unfüglich finden, / derhalben ich mit ... sonderm vleis dem hern bischoff zu Krako gebeten / der zuversicht obshen Ewer Herlichkeit im ... zeddel wirt ausgelassenn, / das der gnedige her nichts werde schaffen, auch villeicht dismhal in der andern sachen, / dan das neue kuchengeschrei / ein grossen stoss diesem handel geben wirt. / Wir wollen vil haben und nichts dartzu thun oder halten etc. Es ist auch der gnedige her mit seinem gleissenden, ungewiessen gemutt und der vil ding unvorschembtthar angeben / an koniglichem hove nicht unbekant, / bringt die stadt in grosse unkost, / damit er bis zu diesser tzeit nichts nutzlich het zu wege gebracht etc. Der pracht und der grosse hoemut ubertrit die mass. / Ich besorg mich, der krug werd einmhal brechen / und wie sein compan einen, / das er villeicht nidersitzen beide schenckel werd vorliren, / das ich ihm nicht gönne. / Got w... ihm ein demuttiger und getreuer hertz geben, / das er sich selbst muge zu letzt erkennen / unnd mit leuthen ane falsch umbgehen. / Das er meen brief, den er von mir an konigliche majestet in der putzker sache erbeten, / wider e... ... rath hat geschickt umbzuschreibenn / und das datum weiter zusetzen, / ist nu... anders umb gescheen, / dan das er nicht bei hove gesehen werde, / das er solchem brief von mir erhalten hab, / und das in der rath bei mir ausgebracht v... nachgeschickt. / So hoch fliegen seine sinn, / der ich mich nicht genug kan ve[r]wundren. / Lest sich dabei beduncken, / es sei niemandt, der seine vorschlege mercke / oder was er bei sich bedacht und erticht / vorstehen muge. / Helt seine[n] vorstandt uber alle andere / und ist in der haut etc. Dis schreib ich in ...... nicht ane mitleiden. / Wolte gern, das er ane ander leuthe schaden / wa... fure etc. Vom graudentzschen zeddel halt ich, wie Ewer Herlichkeit davon geschriebe[n]. Das haben dannoch die geschickten mussen einschlicken, / weil mich niemandt offentlich anspricht / und ich damit bezeichent werde, / das ez alle[s] erticht und etc. ist, / das der zeddel einhilt.
Ewer Herlichkeit bin ich fast zusehen [be]girig. / Weil es aber die gestalt hat, / musse wir samptlich der zeit erwar... und Gotte bevelhen. /
Was Iorgen Muller belangt, / lasse ich in ......sode bleiben. / Er hat aus meinem antwurt vornhomen, / das ihm un[d] seinen mitgesellen wenig gefallens bringt. / Es mochte die zeit ein...mhal anders werden, / die Got, / wie man sagt, / im augenblick wand... kann, / deme ich abermhals Ewer Herlichkeit in frischer gesuntheit und aller seli[gheit] thu bevelhen. Wollet euer tugentreiche hausfrau, meine vilgelibt[e] schwegerin, freuntlich grussen / und zu dieser zeit in arm ne.... Ich het sie unnd Ewer Herlichkeit hie gerne bei mir gesehen etc.