» CORPUS of Ioannes Dantiscus' Texts & Correspondence
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Letter #4614

Johann Albrecht of Brandenburg-Ansbach to Ioannes DANTISCUS
Halle an der Saale, 1545-06-10
            received Heilsberg (Lidzbark Warmiński), 1545-09-10

Manuscript sources:
1fair copy in German, autograph, AAWO, AB, D. 97, f. 62-63

Auxiliary sources:
1register in Polish, 20th-century, B. PAU-PAN, 8250 (TK 12), f. 234

 

Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus

 

Erwirdigen in Got unserm [he]rn, lieben freunde [J]ohanssen / bisscho[ff zu] Colmensee / etc.

Zu aigen handen

Erwyrdiger in Gott, wesunderer gutter herre und freundt. /

Euer Lieb schreybenn, welchs datum stet Heylsberg 21 Februarii, ist mir durch Balthazaren Rabensteyner zwgeschickt, / welches ich warlich mit grossen freuden entpfangen, dan ich nit wyssen kunt, ob Euer Lieb lebendig ader thothe weren. / Und hab gern vernomen, das euch mein schreyben auch zukomen ist und kan nit anderst vermercken, dan dass Euer Lieb gantz trewherzether wolmanung mit mir manen und thue mich sunderlich gegen Euer Lieb freuntlich zwbedancken, / des freuntlichen mitleydens so Euer Lieb mit mir in meinen anligen gehabpt. Und sos Euer Lieb wusten mich mit rathe und hilff nicht zuverlassen, des mir pillich anstet zuvordinen, wy ich dan egotbol(!) auch mit allem vleys thun wyll. /

Und wyl Euer Lieb darauff in grosser geham nicht verhalten, das man so seltzam mit mir umbgangen und des passions spilen wollen, / dan dy peyde stifft Magdeburgk unnd Halberstat, da ich coadiutor, hat man wollen verkauffen und in weltliche hendt kommen lassen und mich darauss vergagen und vertreyben wollen. / Das ist mein lone von meyner treuen dinst wyllen. / Kein glab ist mer auf der welt. / Ich het mich eher himellfals versehen, dan eines selchen zw meinem hern. / Und ist hertzog Moritz und sein bruder, dy sich alsot hardt wyder mich umb dy stifft zubekomen annemen, so gehet mirs sunst auch das wol pesser docht, ubique persecutus sum. Und stetz in schwerer krancket hab sorg, / krancketen und melancholey werden mich under dy erden pringen.

Ich het mich gern umb der Rabenstaner erkundiget, wys eingelegen hat umb Euer Lieb het so ist er nit zw mir kumen, / hoff aber, er werdt einmal zw mir komen, / da ich mich dan als vonn im erkundigen wyl. /

So wyl ich Euer Lieb auch nich verhalten, das der graff dy greffin von Roschefordt mit thodt abgangen, Gott sey den selen gnedig unnd barmhertzig. /

Consilium und reychstag sten noch in suspenso, was keyserliche maiestet gutz ausrichten und erhalten wyrdt gybpt dy zeyt. So ich was in erfarung kun sols Euer Lieb mitgetheylt werden. Hymit wyl ich mich Euer Lieb gantz freuntlichen pefollen haben.

Datum Hall, mitbochs nach Corporis Christi 1545.

Johan Albrecht marggraff zw Brandenburgk etc.