AAWO, AB, D.97, f. 124r
Hochwÿrdigster in Gott Furst, Gnedigster Herre. /
Ewre(n) F(urstlichen) G(naden) seÿn unsere underthenige, schulthpfflichtige und gethrewe dÿ(n)ste alletzeÿth zuvoran boreith. /
Gnedigster Furst und Herr. /
E(wer) F(urstlichen) G(naden) gnedige schrÿffte in ßache(n) herr ⌊Thewes Wÿ(n)nepffe(n)niges⌋ sampt seÿnes szones als klegernn(n) / haben wÿr schuldiger underthenickeith mith aller reverentz, wie uns geburth, an und uffgen(n)ohmen, / fuge(n) E(wer) F(urstlichen) G(naden) hÿruff underthenigesth zu wissenn(n), / das der beklagte ⌊Thewes Parba(n)th⌋ unlangsth noch Ostern vor uns erschienen / antzegende, / das er von seÿnen schwegern und frundÿn als denn(n) mithkrÿges verwanthen / verlassen wurde / und er als der wenigiste und jungste dÿe ßache alleÿne nichth außfuhren kunde / szÿnthmohl aber ⌊Jocob Kÿrste(n)⌋ zu ⌊Dantzk⌋ / lauth dem contract / ouch zur ßache(n) gehorigk. / Hoth er uns angelangeth, / wÿr uns bewerben wolthen, / dhomith er heruber kueme / welchs alles der kleger wol zu frÿde gewesth. / Als aber ⌊Jocob Kÿrste(n)⌋ heruber komen / und aber one erkenthnuß eÿnes beÿurthels / aber zur ßache(n) schuldigk zu anthworte(n) seÿ aber nicht, nichts thue(n) wolthe(n) / isth den 28 Maii / durch eÿ(n) beÿurthell erkandth, / nochdeme er zugesta(n)den, / das er zu je(n)ner tzeÿth uffim hofe beÿ dem contract gewesth, / das er ouch inhalth demselbige(n) / wie hÿnde(n) angeha(n)gen / dem kleger szall schuldigk seÿn uff seÿn klage zu anthworthe(n). / Noch solchem erkenthnis / er bewÿlth zu anthAAWO, AB, D.97, f. 124vworthen, / welches der kleger ouch also ange(n)nohme(n) / und von beÿden parten mith der tzeÿth ihre notthurffth rechtlich eÿ(n)bringe(n) solthe(n). /
Alßde(n)ne volge(n)ths uff den drÿtte(n) Septembris wolth eÿn radth hÿrinne ergehen lasse(n), wass rechth wehre. / Als aber ⌊Jocob Kÿrste(n)⌋ durch ⌊Thewes Parba(n)th⌋ als gebethenen / seÿn anthworth fur gerichts schrÿffthlich eÿ(n)gelegth / hoth, das ⌊Andres Wÿ(n)nepffe(n)nigk⌋ ([1]nachdeme er dÿe volmachth nichth beweÿsth)[2] wÿdderfochten / und nichth annehme(n) wolle(n). / Nochmahls ⌊Jocob Kÿrste(n)⌋ aber eÿnsth personlich heruber ko(m)men / und ⌊Thewes Parbanth⌋ vor gerichte gevolmecht heth, / dhoselbsth abermahls seÿ(n) anthworth eÿ(n)brachth / und ouch dasselbe in kege(n)werthickeith und an gehöre des klegers h(errn) ⌊Thewes Wÿ(n)nepffe(n)niges⌋ isth verleße(n) worde(n), / woruff der kleger nicht hoth anthworthe(n) wolle(n), / szunder furgewa(n)th, / seÿ(n) szon, noch seÿ(n) volmechtiger wehre nicht zu hauß. / Er hoffte aber, das er in kurtze(n) thage(n) zu hauß ko(m)men wurde. / Alßde(n)ne mochte er eÿ(n) abschrÿffth fordern und seÿ(n) anthworth druff sthelle(n). / Hoth aber biß anher nichts druff geanthworth. / Als aber der erna(n)the und bestÿ(m)pter thagk zum urthell anko(m)men, / hoth er angehalthe(n) / tzwÿssche(n) den parthe(n), welche zu(m) urthell geschlosse(n) / eÿ(n) urthell auß zuspreche(n). / Nochdeme aber dÿe beklagte(n) mithkrÿges verwa(n)the zu der tzeÿth eÿns theÿls / nicht eÿ(n)hemissch noch zu kege(n) gewesth / alleÿne ⌊Thewes Parbanth⌋ AAWO, AB, D.97, f. 125r isth dem kleger uff anrege(n) des beklagte(n) angeßagth. / Nochdeme diese ihre ßache eÿne ßache isth kan eÿn badth nicht tzwe sache(n) drauß machen. / Shunder was sie nu vo(n) alle(n) theÿlen zum urthel geschlosse(n) / wÿl eÿ(n) badth ergehe(n) lasse(n) waß bÿllich und beshth isth / des sich hÿrinne der kleger beschwerth und an Ewer F(urstliche) G(naden) getzoge(n). /
Szÿ(n)thmohl den(n)e, Gnedigster Fursth und Herre, / der kleger h(erren) ⌊Thewes Wÿn(n)epffen(n)igk⌋, ⌊Jocob Kÿrste(n)⌋ noch gebe(n), das er uff seÿ(n) angestalthe klage seÿ(n) anthworth, / wie getha(n) / eÿ(n)bringe(n) solth / und aber der kleger nichts druff geanthworth / und ouch die beklagte(n) mith krÿges verwanthe(n) eÿnstheÿls nichth eÿ(n)heÿmissch seÿn / wo wÿr, / wie schuldigk / E(wer) F(urstliche) G(nade) gnedige(n) bevehlichth noch / uff den neheste(n) freÿthagk eÿ(n) urthel tzwÿssche(n) den parthe(n) so zum urthell geschlosse(n) / solthe(n) ergehn lasse(n) / wolde uns dÿe angeßatste tzeÿth / eÿ(n) solchs den parthe(n) zuverku(n)dige(n) / zu kurtz gefalle(n). /
Derwege(n) wÿr underthenigesch bÿtthe(n) / E(wer) F(urstliche) G(nade) wolle gelege(n)heith dieser ihrrige(n) ßache(n) / gnediglich erwege(n) / und uns dÿe tzeÿth / biß die parte zcu hauß kom(m)en / ader das ihnne(n) eÿn solche mocht angekundigeth werde(n) / auß gnade(n) verlengere(n). /
Diß habe(n) wÿr E(wer) F(urstliche) G(nade) demuthigesch in anthworth nicht solle(n) verhalde(n) / und bitthe(n) gantz underthenigesch E(wer) F(urstliche) G(nade) gnediges anthworth / thun uns hiemitthe E(wer) F(urstliche) G(nade) mith aller demuth und gehorßa(m) bevehle(n). /