» CORPUS of Ioannes Dantiscus' Texts & Correspondence
Copyright © Laboratory for Source Editing and Digital Humanities AL UW

All Rights Reserved. No part of this publication may be reproduced or transmitted in any form or by any means, electronic or mechanical, including photocopy, recording or any other information storage and retrieval system, without prior permission in writing from the publisher.

Letter #4835

Ioannes DANTISCUS to captains and burgraves of Ermland
Heilsberg (Lidzbark Warmiński), 1542-08-07


Manuscript sources:
1rough draft in German, in secretary's hand, GStA PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, HBA, C 1a, K. 497
2office copy in German, in secretary's hand, BCz, 1624, p. 181-184

Auxiliary sources:
1register in Polish, 20th-century, B. PAU-PAN, 8249 (TK 11), f. 429

Prints:
1BONK 1912 No. 94, p. 185-187 (in extenso; German register)

 

Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus

 

Ioannes etc.

Allen und itzlichen unsern heubtleuten und burgraffen unser schlosser, / stete / und ampter, sonderlich aber dem etc. N etc. lieber getrewer. /

Wyr haben von wegen der itzigen geferlichen getzeiten / zw gutter sicherung und underhalt unser lande und leuthe / notwendig zw sein bedacht / alle unser underthan vom adel, / steten, / freyen, / schultissen und andern, / wo die auch gesessen, / geistlich und weltlich, / die gutter under uns haben / und uns dinstpflichtig sein / mit knechten, / pferden, / harnasch, / was zum ernst und wehre gehorig, / so hoch ein itzlicher uns zu dienen schuldig, zw gutter rustung und bereitschafft / in diesen gelouften / zw ermanen und fordernn, / derhalben wir dir befelhen, das dir alle die jenigen, / die in deinem ... ampt, / dortzw wir dich gesetzt, / uns mit dinsten vorwant / vor dich sich zw komen / und von unsern wegen thust thue gebietten, / ouch den andern, / wo die mit yhren personen under unsz gesessen wonhafftig, / durch ihre scholtzen lossen ankundigen / und ihn von unsert wegen ernstlich anzceigen, / das eyn yden bey vorlust seiner gutter / mit knechten, / pferden, / harnasch wolgerustet in gutter gereitschafft sitze / und sich enthalte, / geschickt uff weitter unser erfordern, / so hoch ein yder uns zw dienenn pflichtig, / auffzusein / und an die orter, dohin er geheischen, / zcw ziehen, / und do weitter unserm geboth und befelh nachzukomen, dabey auch allen unsern unterthan vorgemelt, / geistlich und weltlich, / thust ansetzen ansagen, / wie das die heren konigliche rethe dieser lande neben uns / nechst zw Marienburg in gehaltner tagfart uff ansuchen koniglicher majestet, / unsers allergnedigsten hernn, die solchs diesen yhren landen zur bereitschafft / ein kriegrustung uffzubringen, / so es die nott wurde erfurdern, / not durfftig hott geacht, / angesehen / dieser zceit ferliche gelouffte / und des Turcken yn die cristenheit gewaltig eindringen, / zwgesagt und gesatzt haben / mit aller stende eintrechtiger bewilligung / diesen koniglichen landen zw gutt / eure zceise / der gestalt, wie vor vier jaren, / als von einem scheffel malts aus allen milen zcwe schilling / und von ytzlicher tonnen frembdbir, / das baussen, / oder hie im lande von einer stat in die ander gefurt wirt, / drey schilling gegeben sollen werden, / welche zceise uff nechstkunfftigen sancti Bartholomei thag sol angehen, / und bis an den selbigen thag uber ein jor weren. / Damit aber solche zceise / aus allen mulen under uns getrewlich gegeben und eingenomen werde, / gebitte wir dir und den aus der stat rathe ..., / auch allen, die solche zeise zufordern gesetzt, / noch altem gebrauch uff die zceddel und lade, / dar ein das gelt gelegt wirt, / gutte, vleissige achtung und uffsehen zw haben.

Weitter auch wirstu ansagen, domit es ein yder wisse, / das durch die herren koniglichen rethe und uns in koniglichen und unsern landen / bey hundert gulden busz / das buchsen / wylt und vogel schissen / in welden oder wassern / und den fuszgehenden bey harter straff buchsen zwhaben und gebrauchen / ernstlich verbothen. / Ouch wirstu ... alle unsere underthan warnen zuvorwarnen, das sich ein yder mit kleydung seinem stande gemesz halte, / der burger, / handwercksman, / geselle, magdt und knecht / mit yhren weybern und tochtern / burgerlich, / der frey und zinspawer dergleichen / mit weib, tochter, knecht und magdt / pewrlich, / wie ire vorfarn, / gekleydet gehe. / Dan im kurtzen werde wir gebitten, / wo solche unmessige kleyder, / und nemlich bey den freyen und zinspawern / und den yhren, gefunden, / als federhutt, / seyden und schön gewant, / körschen / von kytaycken, / schamlitten / und dergleichen rocke, lappen und kragen / und gebreme darumb, / die ihn zu nemen, / und sie noch unserm willen zu straffen. / Solchs alles wirstu vor dir und yn allen lassen ablesen, / das es einer dem andern sag, / darnoch sich ein yder werde wissen zurichten. / Daran thustu unser gefellig und ernstliche meinung. Das zu urkunt hab wir unser sigel an diesen offnen brieff lassen drucken.

Der gegeben ist uff unserm sloss Heilsberg, den VII tag Augusti M D XLII.