Letter #4894
Ioannes DANTISCUS to Albrecht I von Hohenzollern-AnsbachBraunsberg (Braniewo), 1541-05-20
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Dem durchlauchten, hochgebornen fursten und herren, hern Albrechten, von Gots gnaden marggraff zu Brandenburg, / in Preussen, / zu Stetin, Pomern, der Cassuben und Wenden hertzog, / burggraff zu Normberg und furst zu Rugen, / unserm hochgunstigen, lieben hern und freunde
Durchlauchter, hochgeborner furst, / hochgunstiger, lieber her und freundt. / Unsere freuntliche und vleis willige dinste zuvoran. /
Wie der molbaw uff der Passerien der edlen, ernfesten hern Friederich von der Olsnitz, Ewer Furstlichen Durchlaucht rath und marschalh, / sich bis uff unser kirchen und unsers wirdigen capittels grundt und bodem erstreckt, / ist / ane zweiffel Ewer Furstlichen Durchlaucht durch ire rethe, / die zu solches baues besichtigung vorordent, / allenthalben wol berichtet, / doraus Ewer Furstliche Durchlaucht clerlich vorstanden, / wie unleidlich solchs baues erstreckung / uns, / unserm wirdigen capittel / und unsern underthan, / den alten freiheiten / und dis lands privilegien zuwidder / ist vorgenommen. /
Derhalben Ewer Furstliche Durchlaucht mit bitt und anfurdern unsers wirdigen capittels / zuschreiben, / hab wir uns bisher enthalten. / Das in negster tagfart dis koniglichen orts zu Marienburg / der edel, ernfeste her Achacius Zeme, dantzker castellan / etc. uns hat angeredt, / ab in dieser sachen ein fueglich mittel gefunden mocht werden, / und under uns vorlassen, / das er Ewer Furstlichen Durchlaucht gemeltem rath und marschalh solte schreiben / unsere gunstige zuneigung / in dem, das wir und unser capittel mochten dulden, / zwuschen dieser zeitt / und negstkunftigem sanct Michels tag / den baw, uff das unser volzogen, / mit gutem fug von im selbst / zuschleissen und abzuthun, / domit nicht notig, hierinne Ewer Furstliche Durchlaucht clagweis / mit anderm bedencken / zuersuchen. / Wir hetten uns auch vorsehen, / das solchen bekuemen vorschlag obgedachter Ewer Furstlichen Durchlaucht marschalh solt im besten haben angenommen. / Dieweil wir aber hieher gelangt, / werden wir von unserm wirdigen capittell bericht, / das Ewer Furstlichen Durchlaucht marschalh / solchen baw zuschleissen nicht gesinnet, / sonder teglich in weiter thut setzen, / dergestalt, / das von Ewer Furstlichen Durchlaucht uber / bis uff unsers / mit truckenem fues uber die gantze Passerie wirt gegangen, / hieraus wir / und unser wirdiges capittel vorursacht, solchen frevell und heftig vornehmen semptlich Ewer Furstlichen Durchlaucht anzuzeigen, / die wir mit allem vleis freuntlich und dinstlich bitten, / wolte vorgemelten irem marschalh statlich bevelhen, / das er alles das jenige, das uber die helffte den Passerien / uff unserm grundt und bodem / mit pfellstossen und anderm baw ist zugericht, / abthu und breche, / domit nicht von noten, / solchs den unsern zugestatten, / doraus villeicht ( welchs wir nicht gerne wolten ) andere unlust / und unnachbarlicher zanck mocht erwachssen, / wie wir uns dan / und unser wirdiges capittel zu Ewer Furstlichen Durchlaucht freuntlichen und geneigtem gemut und willen gegen uns / in dinstlicher andacht gentzlich wollen vorsehen, / mit erbietung, worinne wir mit vil freuntlichen / und unser wirdiges capittel mit willigen vleissigen dinsten Ewer Furstlichen Durchlaucht ummer nutzlich mugen sein, / uns gen Ewer Furstliche Durchlaucht / unserm vormogen nach / zuvorhalten, / der wir von Got dem almechtigen ein lang seliges leben / und in allem glugliche wolfart und zunehmen wunschen und bitten, / doneben auch bei diesem unsers wirdigen capittels amptman ein freuntlich gnedige antwort.
Datum Braunsberg, den XX Maÿ M D XLI.
Ioannes, von Gots gnaden bischoff zu Ermelandt
qui supra manu propria subscripsit