Letter #4913
Ioannes DANTISCUS to Albrecht I von Hohenzollern-AnsbachGuttstadt (Dobre Miasto), 1542-06-02
received Königsberg (Królewiec), 1542-06-06 Manuscript sources:
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Dem durchlauchtigen, hochgebornen fursten und herren, hern Albrechten, von Gots gnaden marggraff zu Brandenburg, / in Preussen, / zu Stetin, / Pommern, / der Cassuben und Wendenn hertzog, / burggraff zu Normberg und furst zu Rugen, / unserm hochgunstigen, lieben herren unnd freunde /
Durchlauchter, hochgeborner furst, hochgunstiger, lieber her und freundt. / Unsere freuntliche und vleiswillige dinste zuvoran. /
Wir haben bei diesem botten Ewer Furstlichen Durchlaucht schreiben neben den abschriften aus dem negst gehaltenem reichstage zu Speier, / auch die copei des brieffes, so die hochgeborne fursten her Johansfriederich hertzog zu Sachssen und churfurst etc. desgleichen her Philips landtgraffe zu Hessen etc. an Ewer Furstliche Durchlaucht gefertigt, / entpfangen / und mit vleis uberlesen. / Dieweil aber solch ansuchen, / wie Ewer Furstliche Durchlaucht melden, / hocher erwegung bedarff / und Ewer Furstliche Durchlaucht hirinnen vortraulicher weis / unsern rath, / den wir bei uns fast klein befinden, / thut furdern / unsern vleissigem gebrauch nach, / wie wir alwegen Ewer Furstlichen Durchlaucht wilferig und freuntlichzudienen unbeschwert zu yeder zeitt uns gerne wolten thatlich beweisen, / ist unsers achtens nottig, / das Ewer Furstliche Durchlaucht (: wie wirs auch dovor halten gescheen sey :) diesen handell erstlich an konigliche maiestet, unsern allergnedigisten herren, / lasse gelangen, / ane der wissen und willen / in diesem zufalh nicht fueglich Ewer Furstliche Durchlaucht etwas sich mag entschliessenn, / so lang der anstandt mit dem Turcken unufgehaben weret. / Auch wissen wir nicht, ob es sich bekuemen will, / das sich Ewer Furstliche Durchlaucht solchs ansuchens wolde annemen, / weil die bei irem geburlichem tittell und nahmen nicht wirt in dem schreiben der stende des romischen reichs angezogen, / sondern schlecht angezeigt, / bei Preussen anzusuchen umb ein ansehenlich kriegs volck zu ross und fues zuerlangen / etc. welchs wir dan Ewer Furstlicher Durchlaucht hochem vorstandt, / weiter dan wirs erwegen mugen, / zubedencken heimstellen. / Es were wol zu diesen ferlichen gezeiten / und widder den gewaltigen und ungleubigen der gantzen christenheit feindt / in das gemein von allen stenden christlichs nahmens was stadtlichs, / und das uff etzliche jar beharre[n] und fortgestelt wurde, / vorzunehmen, / wan Got von himmel sein gnad und einigkeit, die nicht fast hertzlich begert wirt, / wolde geben. / Wir sehen aber die offentliche straff, / die wir allenthalben wol vorschuldt, / vor augen / und sein unser wenig, die sich erkennen / und gotliche barmhertzigkeit anruffen / etc. Dis unser einfeltig schreiben uff Ewer Furstlichen Durchlaucht, der wir uns gerne vorhalten / und zu willen sein / erfordern, / bitten wir uns zu gute wolde halten / und uns in angefangner gunst bevolhen haben. /
Datum bei unser collegiaten kirchen zur Gutstad, / II Iunii M D XLII.
Ioannes, von Gots gnaden bischoff zu Ermelandt /
Qui supra manu propria subscripsit
Postscript:
Das Ewer Furstliche Durchlaucht in eingelegter zedell / uns thut dancken / von wegen des schreibens der hern rethe, / aus negst gehaltner tagfart an konigliche maiestet, / unsern aller gnedigisten herren, / der littischen grentzen halben / gestelt, / ist unnottig, / weil dieser handell nicht vil weniger, also Ewer Furstliche Durchlaucht uns hie in diesenn landen alle angehet, / dem alten sprichwort nach, / des nachbars haus sol man helffen leschen / etc. Das sich aber Ewer Furstliche Durchlaucht nach nicht des zogs uff die konigliche ehefreud / entschlessen, / wie wir nicht ein malh vortraulich geschrieben und entbotten, / wolten wir nach gerne, / und wer auch unser freuntlich bitt und rath, / das solchen zog Ewer Furstliche Durchlaucht nicht wolte abschlagen / umb vieler ursachen willen, / die wir zuvor angezeigt, / und die vornembste, / das Ewer Furstliche Durchlaucht die alte konigliche maiestet in iren letzten tagen thett besuchen, / umb vil guts, das Ewer Furstliche Durchlaucht und derselbten landen und leuten / und uns andern allen zu ruhe und fridsamheit mocht ersprissen, / doneben auch, / das die junge konigliche maiestet veterlichenn fusstappen nach / in beiwesen Ewer Furstlichen Durchlaucht zutretten in freuntlicheit wurd gewonet / etc.
Wir aber mit unserm zipperlen, / welchs uns etwa zwacket, / sein zum tantze fast ungerust, / derwegen wir auch geboten / uns dismall zu ubersehen, / das wir zuerhaltenn hoffenn etc.