» CORPUS of Ioannes Dantiscus' Texts & Correspondence
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Letter #5014

Albrecht I von Hohenzollern-Ansbach to Ioannes DANTISCUS
Königsberg (Królewiec), 1540-11-18
            received Heilsberg (Lidzbark Warmiński), 1540-11-25

Manuscript sources:
1fair copy in German, in secretary's hand, BCz, 1606, p. 539-542
2office copy in German, GStA PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, Ostpr. Fol., 67, p. 432-435

Auxiliary sources:
1register in Polish, 20th-century, B. PAU-PAN, 8249 (TK 11), f. 272

Prints:
1HARTMANN 1525-1550 No. 715, p. 383 (German register)
2BENNINGHOVEN No. 145, p. 74 (German register)

 

Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus

 

Unnser freuntlich dinst zuvorn.

Erwirdiger in Gott besonder lieber freundt und nachpar. /

Wir fugen Euer Lieb freuntlicher wolmeynung zu wissen, / das an uns gelangt / wes wunderlicher seltzamer zeichen an vielen orten ausserlandes bey den mortbornern gefunden. / Wes auch dardurch nicht allein ir furnemen gewest, / sonder auch leider manchfeldiger gewaltiger und unuberwintlicher schaden mit abbrenung vieler stedt und flecken, / viehe weiden vorgifften / und mher andern bösen stucken darauss erfolgt, / ist dem lieben Gott billich zuclagen. / Daruber dan algereith bis in die dreÿ hundert sollen gericht sein, / die doch allerleÿ bekanth, / aber uns gleichwol noch zur zeit nichts besonders davon zugeschrieben worden. / Waraus dan des heidenisch sprichworts nicht unweisslich bey menniglich zuerwegen, / das der billich vor glugkhafftig zu urtheiln, / weme andere zugestandene beschwerung ader widderwertige zufelle witzigen etc.

Derwegen wir auch auss sorgfeltigen bedencken / unsere liebe getrewe underthanen / mit gnaden verwarnet / und die vorsichtigkeit zuhaben und zugebrauchen verschafft / die thor mit uf und zuschliessen vleissig zubestellen / uf einen iden unbekanten oder frembden, / der aus und ein zeucht / guth acht zugeben / seiner herkonfft, standts, thuns und wesens eigentlichen bescheidt zunhemen / und durch auss also zuvorordenen, / das niemandts zur herburge genomen, / man habe dann zuvor / seins handels, / wandels oder wer ehr seÿ, / guthe wissenschafft, / wo aber imandes frembdes, / des kunthschafft man nicht haben mochte, / ankeme, / das eÿnn itzlicher wirdt denselben der herschafft alspald ankundigenn. / Der wirdt aber unnd sein gesinde uf all sein des gastes wesen, / vorhaben, handel unnd wandel / gueth acht geben soll, / desgleichen in und ausserhalb der stedt uf die zeichen vleissig stehen zulassen / daneben eÿnn ider burger in seinenn haus guth acht uf das fewr, / licht, / unnd wher bey im auss und einghet zugeben. / Auch mit wasser uf den bodemen / und vor den heusern so geschigkt zu sein, / damit durch guethe vorsichtigkeit und ufmerckunge, / wan fewer /(do Gott vor seÿ) angelegt wurde / aller nachteil, / sovil Got gnade vorleihet / und menschliche rettung abwenden kann vorhuettet etc.

Wiewol wir nhun gar nicht zueiffeln, das solchs vorhin / Euer Lieb vorkhomen sey, / die wir auch des gemuts wissen, / das sie uf solche sorgliche und fherliche erschregkliche dinge, / furnemblich an den prucken und fheren, / nichts minder als wir, / guth acht zuhaben / und beÿ den irigen / mit aushaltung der personen, / so die in solchem bosen furnemen vormerckt, / odder befunden, / desgleichen erkundigung / wes eins idern thun, / vornemen, / wesens und wandels, / sampt anderm / wes dem anhengig und notturftig / gnedige und vleissige bestellung zuthun / geneigt. / So haben wir doch solchs Euer Lieb aus nachparlicher freuntschafft dem argen sovil menschlich vorzukommen unangetzeigt nicht wollen lassen, / freuntlich bittende, wo Euer Lieb disfals in gleichem ein anders / mheres ader newes, / von zeichen / zeittungen / adder geschichten erlangt hetten, / ader nach bekommen mochten / uns dasselbig auch freuntlich mitzutheillen. / Das seindt wir in freuntschafft zubeschulden urbuttig, / dan Euer Lieb in vil mhererm nachparlichen guthen willen zuertzeigenn / seind wir freuntlich gewogen. /

Von Gotts gnaden Albrecht I von Hohenzollern-Ansbach (Albrecht von Brandenburg) (*1490 – †1568), 1511-1525 Grand Master of the Teutonic Order; from 1525 to his death Duke in Prussia as a liegeman of the Polish king; son of Friedrich V of Brandenburg der Ältere and Sophia Jagiellon (daughter of Casimir IV Jagiellon), nephew of Sigismund I, King of Poland; founder of the university in Königsberg (1544)Albrecht marggraf zu BrandenburgBrandenburgkBrandenburg, in Prussia, region in central Europe, bordered by Pomerania, Poland, Lithuania and Livonia. From 1466 Prussia was divided into Royal Prussia (Prussia Regalis), which was a part of the Kingdom of Poland, and Teutonic Prussia (Prussia Ordinis Theutonici) – covering the remnants of the former territory of the Teutonic Order’s state in Prussia. In 1525, the Order’s last Grand Master, Albrecht von Hohenzollern, converted to Lutheranism and became the first lay duke in former Teutonic Prussia (dux in Prussia), which from then on was called Ducal Prussia (Prussia Ducalis). At that time, as a result of the treaty of Cracow, Ducal Prussia became a fief of the kings of PolandPreussenPrussia, region in central Europe, bordered by Pomerania, Poland, Lithuania and Livonia. From 1466 Prussia was divided into Royal Prussia (Prussia Regalis), which was a part of the Kingdom of Poland, and Teutonic Prussia (Prussia Ordinis Theutonici) – covering the remnants of the former territory of the Teutonic Order’s state in Prussia. In 1525, the Order’s last Grand Master, Albrecht von Hohenzollern, converted to Lutheranism and became the first lay duke in former Teutonic Prussia (dux in Prussia), which from then on was called Ducal Prussia (Prussia Ducalis). At that time, as a result of the treaty of Cracow, Ducal Prussia became a fief of the kings of Poland, zu StettinStettinStettin, PomeraniaPomernPomerania, der Kashubia (Kaszuby, Cassubia, Cassubae), region in Gdańsk Pomerania and eastern part of Western Pomerania, inhabited by an autochthon Slavic people – the KashubiansCassubenKashubia (Kaszuby, Cassubia, Cassubae), region in Gdańsk Pomerania and eastern part of Western Pomerania, inhabited by an autochthon Slavic people – the Kashubians unnd WendenWendenWenden hertzogAlbrecht I von Hohenzollern-Ansbach (Albrecht von Brandenburg) (*1490 – †1568), 1511-1525 Grand Master of the Teutonic Order; from 1525 to his death Duke in Prussia as a liegeman of the Polish king; son of Friedrich V of Brandenburg der Ältere and Sophia Jagiellon (daughter of Casimir IV Jagiellon), nephew of Sigismund I, King of Poland; founder of the university in Königsberg (1544), burggraff zu Nuremberg (Nürnberg, Norimberga), city in Germany, BavariaNurmbergkNuremberg (Nürnberg, Norimberga), city in Germany, Bavaria und furst zu RügenRugenRügen