Letter #5290
Ioannes DANTISCUS to Albrecht I von Hohenzollern-AnsbachHeilsberg (Lidzbark Warmiński), 1542-12-01
received 1542-12-05 Manuscript sources:
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Dem durchlauchten, hochgebornen fursten unnd herren, hern Albrechten, von Gots gnaden marggraffen zu Brandenburg, in Preussen, / zu Stetin, Pommern, / der Cassuben und Wenden hertzogen, burggraffen zu Normberg und fursten zu Rugen, / unserm hochgunstigen, lieben hern und freunde
Zu seiner furstlichen durchlaucht eigenhanden
Durchlauchter, hochgeborner furst, hochgunstiger, lieber herre und freundt. / Unsere freuntliche und vleiswillige dienste zovoran. /
Uns ist gestrigs tags Ewer Furstlichen Durchlaucht brieff, / dorin ir eigen handschreiben, / gewordenn, / doraus wir Ewer Furstlichen Durchlaucht gunstigs mitleiden unserschwacheit halben / abermals gerne vornommen, / woraus wir nicht anders spuren, / dan derselbten Ewer Furstlichen Durchlaucht / gantz gewogen und freuntlich gemut gen uns, / dovor wir mit hochem vleis dancken. / Und weil wir befinden, das Ewer Furstliche Durchlaucht solch mitleiden christlich meynet, / mugen wir der nit vorhalten, / wie es umb uns ist. /
Wir haben im anfang dis vorgangnen herbsts ein schweren catarrum gehabt, / welcher, do er seine flusse zur brust gelassen, / hat er die hinden in die achsseln und schuldern gewendt, / von dannen in die rechte seitte / als handt und bein gezogen, / welchs wir noch, wie die flusse gehen, entpfintlich fuelenn. / Wir sein aber der hoffnung zu Gott, das sie im kurtzen werden ablassen etc.
Von zeitungen ist uns negst von dem schatzmeister uff Marienburg zukommen, / die sich etwan mit den forigen vorgleichen, / als nemlich, das die Hungarn nicht fast treulich gehandelt, / wie bei Perenni Peter, / der gefangen, / befunden. / Dorzu stimpt Seredi Caspar / zurin / und der bischoff zu Gran, / der Beweck ist entkommen gen ...st / uff ein schlos Alexen Tursi, / welchs belegert, / gewonnen sol sein, / und beide, / Beweck und Alex, / gen Wien gefurt. / Es wirt gleubt, ( des wir uns nicht wenig vorwundern ) das gemelter Tursi, der so vil gnad bei romischer koniglicher maiestet gehabt, / alles, was in deutzscher nacion, / der zungen er auch ist, / und im rath bei romischer koniglicher maiestet beschlossen, / dem Turcken hab mitgeteilt. / So ferlich stehets itzundt in der welt umb den glauben etc. Es ist auch negst von koniglichem hoffe ein turkischer bott abgefertigt, / der mit dem ersten antwort nicht zufriede gewest, / derhalben konigliche maiestet, unser allergnedigister herre, / mit im, / den Podlodowski / und Starsikowski in die Podolien geschickt, / zubesichtigen und zubeschreiben den schaden, / nicht allein der itzunder, / sondern auch vor etlichen jaren dem Turcken solt gescheen sein, / und ins ende hat man zum mehern must thun, was dem boten gefellig / etc. Woraus offentlich wirt vorstanden, / das der Turck ursach zu uns sucht. / Got der almechtige wolte seiner bedruckten christenheit, / der Cron und uns hie allen uf dis zukunfftige vorjar / mit barmhertzigkeit nicht abstehen. / Was wir weiter, / wie wir uns vorsehen, im kurtzen, / werden uberkomme[n], / wolle wir Euer Furstlichen Durchlaucht unangezeigt nicht lass[en]n, / der freuntlichen gunst wir uns vortreulich bevelhen. /
Datum Heylsperg, den ersten tag Decembris / anno etc. XLII. /
Ioannes, von Gottes gnaden bischoff zu Ermlandt /