Letter #5364
Ioannes DANTISCUS to Albrecht I von Hohenzollern-AnsbachHeilsberg (Lidzbark Warmiński), 1548-03-13
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Dem durchlauchten hochgebornen fursten und herrn herren Albrechten von gots gnaden marggraffenn zu Brandenburg / inn Preussenn / zu Stetin / Pomern / der Cassuben unnd Wenden hertzog / burgraff zcw Nurnbergk und furste zu Rügen / unnserem hochgunstigenn liebenn herrenn unnd freunde
Durchlauchter hochgeborner furst / hochgunstiger lieber herre und freundt. / Unnsere freunliche unnd vleiswillige dienste zuvorann. /
Es beclagt sich gegenwertige zceigerinn Margareta / seligenn Hans Schultzenn zum Einsiedell vorlassene witwe / nun aber unsers underthanes und burgerneisters unnser stadt Braunsberg / Simon Tüngels gemahl / mit gantz betrubtem gemutte unnd geberde / das sie / unangesehenn das zuvor noch absterbenn ihres vorstorbenen mannes Hans Schultzenn / seiner schwester vonn allen gutteren auch dem kruge zum Einsiedell / wo sie dabey bleibenn wurde / vorwelchen sie hundert marcken heraus zugeben / mit gesatzter burgschafft sich vorpflichtet / genugsame theilunge gescheen ist / dannoch nun widerumb derchalben werde angefochtenn / und die hundert margk / derenthalben sie auch hart / neben andern schulden mehr / geengstigt wirt / vonn ihr gefurdert. / So sie doch bey dem kruge nicht geblieben / sunder den Euer Furstlichen Durchlaucht / ann die derselbe noch absterben ihres ehegatens gefallenn / wiewol man sie anders vortröstet / zu sich genomenn / unnd also der vorpflichtunge / die sie / wegenn der hundert margk des kruges halbenn / gethann / ist gefreyet wurden / daneben zceigt sie auch an / das genanter ihr veriger mann gedachtenn krug wuste umb fünffhundert marck erkaufft und gebawet / dartzu dann alle ihre armutt / auch ihrer sunderlichen tochter väterlichs antheil ist komen / unnd darinn vorbawet wordenn / da fur ihr keine erstatunge gescheen sey / derwegen sie uns aufs underthenigste mit schwerem seufftzen angefallen unnd gebethenn / ir unsere vorschriffte ann Euer Furstliche Durchlaucht zugeben / der zuvorsicht / wo dieselbe durch uns grundtlich der sachen halbenn / das man vileicht Euer Furstliche Durchlaucht bisher vorborgenn / berichtet / Eure Furstliche Durchlaucht wurde der armen frauen / alle gnade widerfharenn lassenn / und ihrem grossenn bedrengnuss / damit sie geengstigt wirt gnediglich abhelffenn / die wir auch hiemit freuntlich bittenn / ihr gnedigs vorhöre geben wolte / dann wir zcweiffeln nicht wo Euer Furstliche Durchlaucht sie selbst hörenn werden / unnd sich genugsam der sachen erkunden / es werde Euer Furstliche Durchlaucht neben uns / mit der bedruckten frauen / billichs mitleidenn tragen / unnd sie ufs allergnedigste aberichtenn. /
Womitte wir herwidder im vielgrösserenn mit freuntlichenn diensten Euer Furstliche Durchlaucht / derer zugeneigten gunst wir uns vleissigk bevelhen / mugen wilfharen / sein wir begirig und erbüttigk / die der almechtige gott mit gutter gesuntheit / unnd gluckseligem regiment zu langen zeittenn wolde fristen und erhalten. /
Datum
Postscript:
Ich bitt Ewer Furstliche Durchlaucht wolde derr betrubtenn frawenn von unseren / ummb der gerechtigchet wegen behulfflich sein / das ir / aus irer suerheith wurd abgehulffen / welchs ich noch al meinung vormugenn unnd Euer Furstliche Durchlaucht mit meynenn freuntlichen und willigen dinsten zu ider zceit zu vordinenn mich wil befleissigen.