Letter #5419
Ioannes DANTISCUS to Albrecht I von Hohenzollern-AnsbachLöbau (Lubawa), 1536-07-13
Manuscript sources:
Auxiliary sources:
Prints:
|
Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus
Dem durchlauchten, hochgebornen fursten und herrnn, herrn Albrechten, / von Gots gnaden marggraff zu Brandenburg, / in Prewssen, / zu Stethin, / Pomern, derr Cassuben und Wenden hertzog, / burggraf zu Normberg / und furst zu Rügen, / unserm hochgelÿbten hern und freundt
Durchlauchterr, hochgeborner furst, hochgelybter, gunstiger herr und freundt. / Unser wÿllige, freuntliche dinst zuvoran. /
Uns ÿst gestriges thages gen der nacht Ewerr Furstlichen Durchlaucht gunstig schreÿben / neben den dennischen hendlen zu khomen, / welche wir mit vleÿs uberlesen / und mit den andrenn, / dÿ uns der edle, ernfeste herr Hans von Werden, burgemeÿster zu Dantzke, hawptman uff der Newenburg, von wegen Ewer Furstlichen Durchlaucht zu geschickt, / fleÿssig bedacht und bewogen / und dorynnenn dÿ geswinden ferlichen gelewffte und practiken, / dÿ welche durch dÿ burgundischen wÿder erwelte konigliche wirde in Dennemarcken, / dÿ Kron Polen / und dÿse lande werden vorgenomen, / noch unserm geringen und unerfarnem vorstande, / so vÿl uns muglich, angemerckt und weÿtlofftig vor augen gestaldt. / Befinden, das in dÿsem fhal / und dÿser zeÿt gelegenheÿt nach, / domit mutwÿllige, boese, geÿtzige gemuethe nicht voltzihen mochten, / das sy vorgenomen, / mit vleys und ernst gut uffsehen vonothenn / und mit den ersten wirglich darzu gethan wurd, / domit erwelte konigliche wird in Dennemarcken, / nemlich in dysem gluckseligen ( Gotthe seÿ lob und danck ) zu fellen, / dÿ nicht lengst vor Kopenhagen sych begeben, / mit stewerr und hulff, / trost und beÿstandt mochte uberkomenn. /
Wÿ aber das unvorsewmlich und fueglich geschennn / und vortgesteldt mocht werden, / ÿst unserm einfeltigem beduncken nach / nicht allein furderlich, / sunder auch nottorfftig, / das mit eÿnner starckennn summen gelts / erwelte konigliche wird entsetzt wurd, / das kriegvolck / zu eruberung, was noch hinderstellig, / und darnach etwas weÿter ein zeÿtlang beÿ sych mochte underhalten, / domit erwelte konigliche wird in seynenn konnigreychen und herschafften sycher / und in fester rue mocht leben und pleÿbennn. /
Dem nach, wÿ Ewer Durchlaucht thut antzeÿgen, / wÿ von hove geschrÿben, / das mit zceÿtungen und andren vorslegenn erwelter koniglicher wird hulff wird gebethennn / und wanns zum gelde sol gerathennn werden, / wirdt stÿl geswiegen, / etc. Solchs ÿst uns auch zu komen. / So yst dennoch hochvonnoten, / wolle wir dÿ feynnde weÿt von uns halthenn / und den krieg nicht hie im land mit unser armen leudt vorderb haben, / das wir samptlich ein stadlich geldt zu samen zu brengen alle ein vernemen hetten. /
Dÿweÿl aber Ewer Durchlaucht, wÿ wir hie im lande geschickt / und was vormugens hie ÿst, / gut wÿssen tregt / und das swerlich von koniglicher maiestet, dÿ mit sweren krigen / und grosser darlege behafft, / was zu erhalthen ÿst, / wÿsse wir warlich dÿse zeydt zu solcher eÿle keynnen radt. / Wer von koniglicher maiestet ein summa gelds von Marienburg und andern orthern, / so was vorhanden, / zu bytten, / byssolange hÿ im land dÿ selbtige mocht erstalet werden, / hirynne woldt wir neben andren dÿs lands stenden uns gerne lassen brawchen. / Wir besorgen uns aber, / es werde swerlich wollen zu langen. / Es weÿs zu guther mass Ewer Durchlaucht, wÿ ein hochvorstendiger furst, / am hove und hÿ, / wÿ unsere sachen ein gestaldt habennn. /
Wir sein aber vor uns selbst uberbittig und wÿllig, / wÿ wir dan alweg zuvor koniglicher erwelter wird und Ewer Furstlichen Durchlaucht mit der selbtigen vorwanthen alweg gewest, / alle das jennige noch unserm armen vormugen zu thun, / so hirynne uns dis falsz Ewer Durchlaucht wirdt wollen gebrauchen, / das uns ummer muglich etc. Dÿ zeÿt und not fordert, das wir uns allen hie im land selbst nicht abstunden. / Wer eyn ÿder des gemuets, wÿ wir ( das wir unrumlich allein der noth nach von uns vorstanden wollen haben ) dem ermanen, das gunstiger weis an uns Ewer Durchlaucht thudt, / wer wol zu helffen. / Byttn dÿselbtige unser trewhertzige meÿnung Ewer Durchlaucht freuntlich in angefangner gunst gen uns / wolde uffnhemennn. /
Das freuntlich und fast gunstig entschuldigen, / das Ewer Durchlaucht gethan / von wegen das ein zeÿt lang zu schreÿben untherlassen, / ÿst unnotig. / Uns yst unvorborgen, das dÿ, mit vÿl mehren und hoern geschefften beladen, / nicht alweg uff unser unnutz schreyben muge antwurthen. / So ÿst dennoch nicht wennigers, / wÿ zuvor etlich mal geschehennn, / unser gantz freuntlich und vleÿssig byt vor unsernnn armen man und hie unsern burger meÿster Symon den maler, / das er uff dem guthe Rapten im Osterrodischenn gelegen, / doruff er III-C marcas, / wÿ hie in unserm stadtbuch vortzeychenndt, / seynnes weybs vorigen manne geligen, / mochte bleÿbenn / und das ihm sein vyhe, das uff Osterrode dovon getrÿben, / mochte wÿder werden. /
Vor das geneygt und gunstig erbiethen gen uns, in dem zcedel beschrÿben, / thue wir Ewer Durchlaucht uff das aller hochste und freuntlichste bedancken. / Tragen auch keynen zweÿffel, / so wÿr worynnen / uns zu ehren und hoerm stande / Ewer Durchlaucht rodt und hulff theten anruffen, / das dÿ selbige Ewer Durchlaucht, wÿ unser hoch gunstiger her und freundt, / uns nicht wurd vorlassen. / Wollen uns auch so alweg gen Ewer Durchlaucht halthen, ( wÿ es dan Got mit uns machen wÿll ) das Ewer Durchlaucht uns stets wÿlferig, / zu freuntlichem dinst und wolgefallen sol haben, / dan noch all unserm vormuegen Ewer Durchlaucht, / in der gunst wyr uns befolhennn, / vÿl geflysner, nutzlicher und nachbarlicher dinst zu thun sein wÿr wÿllig. /
Datumm aus unsermm schlos Lobaw, den XIII Iulii M D XXXVIten.
Ioannes, von Gots gnaden colmischer byschoff, administrator des bÿschtumbs Pomesann
Ioannes, episcopus Culmensis etc. manu propria etc.