Letter #3732
Ulrich? EHINGER to Ioannes DANTISCUSValladolid, 1534-02-09
received [1534]-04-04 Manuscript sources:
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Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus
Dem hochwirdigen fuÿrsten und herren, her Johanes [bi]schoff zu Gulmen(!), meinem gnedigen herren
Guÿnstigerr, gnediger her und gefather. Meine al zeÿt wÿllig dienst und was ich gutzs vermag seÿ Ewer Gnaden zu vor.
Uff XI October pein ich von Augspurge von wÿb und kind geschaiden und den von Nassow mÿt wib und kind in borgung gefunden und mÿt im wÿder an hoff komen gen Caragosa. Alda ÿst miere Euwer Gnade schriben aus Aldenhaus von 13 Octobere wol worden, Ewer Gnade gesunthaÿt und wolfart mÿt froden vernomen, pÿtten Got den herren solichs vÿl jaur zu erstrecken etc.
So ÿst miere der gut und schon merdere beltz ouch wol worden, wie ich dan Ewer Gnaden lengst aus Augspurge geschriben und anzaigt hab, und sag Ewer Gnaden flÿssigen und grossen danck. Wÿl den ouch fuÿr meine person pruchen und nÿessen und al zeÿt begirÿg sein, solichs und als gutzs umb Ewer Gnaden mÿt hochstem flis zu beschulden etc.
So ÿst der kaÿsser und gantzer hoff uff 17 Jener von Caragosa nach Toledo geschaÿden, und ich pein mÿt dem her Couos comendador maÿor de Leon straxs uff her zu kom..., und hab hie nach mutter und kind gefragt und erfaren, so vÿl muglich ÿst, und daz schon tochterle donna Juanÿca gesechen, das fuÿr waur schon und daz recht kind ÿst. So helt sÿch die mutter fuÿr waur rechtgeschaffen und erberlich, und hab sÿ in grosser not gefunden, das man jer alles gestollen hat. Die wyl... sÿ in der kierchen gewest ÿst, so sÿ gehapt haut von klaÿder, deshalben sÿ aus der nottorfft mÿt XX ducaten mussen versechen, dan ier ÿst fuÿr waur grosse nottorfft vor augen gewest, auch nÿchs pliben, dan daz sÿ und daz tochterle an geho... hond. Dar zu hat sÿ die magtlau... fachen in gefencknost legen, darzu an 4 ducaten uncost uff gangen un[d] nÿchs wÿder bechomen, und das janmer und not vorhanden gewest, ÿst des halben wie vor jer mussen fuÿrstrecken, wie ich acht, sÿ hie mÿt Ewer Gnaden selbs schrib etc.
So hab ich ier der tochter halben, die Ewer Gnade ze senden ins Nÿderland nach der leng gesprochen, und Ewer Gnade wÿl und maÿnnong anzaigt. Da sagt sÿ, wolle es gern thun, doch das Ewer Gnade helff und verschaff, daz sy for gen sant Ÿsabel ins closter kome, dan sÿ wis wol, daz ires leben nÿt mer lang sein kuÿnde, wan sÿ ier tochter mues verlaussen, des halben sÿ vermain dest crÿstenlich und wolze sterben, dan sÿ wil kain man nemen, kains wegs nÿt, / aber liebere wolt sÿ mÿt der thochter zu Ewer Gnaden ziechen und da selbst Ewer Gnade gefallen und wÿllen leben, dem nach sÿ hoert, daz Ewer Gnade sonst vÿl ander mer personen die narunng gÿt, dan sy hat fuÿr waur not und armut gelÿtten und noch deshalben sÿ am liebsten bÿ Ewer Gnaden seinn wolt und ier leben und narunng alda haben. Und wie sÿ sagt, wÿl sÿ also Ewer Gnade antwort warten. Was dan Ewer Gnaden maÿnong und wÿl yst, wel ier Ewer Gnaden ouch miere ze wÿssen thun. Wÿl ich im mÿt allen flis nach komen und thun, wie Ewer Gnade vertrun..., des halben zu miere ÿst etc.
Ich hab muessen wÿb und kind verlaussen und wÿder in Spanya komen, und sechen mÿch der Welse[r] unpild und falsche rechnog zu Erweren hoff ze. Got wel innen ier untreuw und undanckparkay[t] prechen. Der Jeronemus Saÿller hat sÿch vast ungepuerlich und eubel gen miere in der sach gehalten. Hab es umb in nÿt verdient, sonder im wol und treulich in sÿner notgeholffen. Er moecht ouch solichs gar pald innen werden und angelten, dan er ÿst ietz hie in Spaniam hoff es yst iederman falsch und untreuw etc. Nÿchs nuÿes wais ich Ewer Gnade ze schriben, jenert 2 tag raÿs ich mÿt dem her Couos gen Toledo, von dannen aus wÿl ich Ewer Gnaden wÿther schriben und so was mÿrs were anzaigen. Wÿl mich das mÿt Ewer Gnade als meinen gnedige, guÿnstigen herren al zÿt befolchen haben. Pÿt Ewer Gnade miere stetz zeschriben. Da mÿt Got dem herren alzÿt befolchen.
Geben zu Valledolid uff 9 Febrer anno 34 jares.
Ewer Gnaden williger diennner
Ulrich Ehinger