Letter #4006
Ioannes DANTISCUS to [Johann von LUSIAN (LUZJAŃSKI)]Löbau (Lubawa), 1536-03-10
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Unsern fruntlichnn grues mit alles guttn entpittung zuvoran. / Grosmechtiger her, gunstiger freundt. /
Wir schicken dissen unsern kamerdiner, / den uns Ewer Herlichkeit gegeben, / uff koniglicher majestet commission erfurdrung bittend, wolt im roten und helffen, do mit im nichts, darzu her fueg und recht hoth, / enczogen wurd.
In dem negsten schreiben, das an uns disser unser kamer diner von Ewer Herlichkeit getragen, / wirt gemeldet, wie das es besser wer gewesen, / das wir Euch hetten sollen rothen in der sache nicht zu eilenn und in weiters bedencken zuvorczyhen, / so wer au... besser gerothen. / Dieweil Ewer Herlichkeit solchen gutten roth bey sich gehath hoth, / nympt uns wunder, das die roth bey uns theth suchen, / unser gutdunckennn in dem fhal, / das wir getreulich uff Ewer Herlichkeit bethe noch unsermm besten vorstande haben von uns horen lossen, / wolle wir vor Gothe dem almechtigen, / der iderman heist gebnn das seine, ouch vor koniglicher majestet und allen stenden uffrichtig bekant sein. / Es ist ein alt sprich wort, / ein roth ist kein geboth, hir inne hot Ewer Herlichkeit mocht an nhemenn und thun noch irem gefallen. / Wir habens (: Got sey unser geczeug :) getrewlich gemeint, / wirt uns ouch billicher weis nymant mugen anders aus legenn etc.
Dass wir aber solten zcornenn, / wie Ewer Herlichkeit unserm amptman uff Fridek hot angeczeigt, / ist nicht unser profession. / Wir sein schuldig nicht allein nicht zu zcornenn, / sunder ouch die, welche uns vorfolgen und vil arges zutreiben und thun, / lieb zu haben, / in wol reden guts vor böss erczegen / und Goth vor sie bittenn, / welchem wir, / so vil uns gotliche gnad hulffe thuth (: von uns selbst muge wir solchs nicht habenn :) noch unsermm besten vormugen thun noch seczenn. /
Vor den fruntlichen willen, / das Ewer Herlichkeit noch laut koniglicher majestet, unsers allergnedigsten hern schrifftlichen befhel / unser schuldiger des pflug getreides dar zu vil halten, / do mit uns das jenige von in werde, das sie pflichtig sein, / thue wir Ewer Herlichkeit fruntlich dancken bittend, solchs wolde zu gange fortstellen und in ein execucion bringenn. / Welchs wir ummb die selbtige Ewer Herlichkeit, / die wir Gothe in gutter langer gesuntheit und wolfart thun befhelen, / alweg gern und fruntlich wollen beschulden. /
Datum aus unsermm slosse Lobau, den X Marcii M D XXXVI.
Postscript:
Es ist ouch zu Danczk der bruder ordens custos, die hie vor unsermm slosse hausen , welchemm furstliche durchlaucht den durchczug in Lifflant vorsagt, / so doch allerley seiten Tatern unnd andre ungelobige do hin und wider aus und ein czihen, welchs in der Cron nicht wirt wol lauten. / Disser gutte pater ist gesind uber she zu seinen klostern in Liffland sich zu begeben. / Bitten der halben, / Ewer Herlichkeit wold in von unsermm wegen befholen haben, / ouch im, / so vil muglich, / behulfflich seinn, das er mit seinen brud[ern] muge bekuemlich uberkomen, / welchs wir gernn wolln fruntlich beschulden.