Letter #4601
Braunsberg Town Council to Ioannes DANTISCUSBraunsberg (Braniewo), 1544, [shortly before October 28]
received Heilsberg (Lidzbark Warmiński), 1544-10-28 Manuscript sources:
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AAWO, AB, D.97, f. [1] missed in numbering after f. 40
Dem Hochwÿrdigsten in Gott Fursten unnd Herrn, herrn Johansen, bÿsschoffen zu Ermela(n)dth, unserm gnedigstenn(n) herrnn(n)
Hochwÿrdigster in Gott Furst, gnedigster Herre. /
Ewre(n) F(urstlichen) G(naden) sein unsere underthenige, schulthpfflichtige und gethrewe dÿnste alletzeÿth zuvoran boreith.
Gnedigster Furst und Herre. /
Wÿr geben E(werer) F(urstlichen) G(naden) in aller underthenickeith demutigesth zu erke(n)nen, / das wÿr den 22 Septembris dieses itzthlouffende(n) XLIIII-t(en) jores in ßachen der vorsichtige(n) Thewes Parbanth als cleger ahn(!) instead of uff⌈ahn(!)ahn(!) instead of uff⌉ eÿnen / und Hans Barthsch beclagten / anders theÿls / anthreffendth beÿderseÿths wÿdderspruche, / schelthworthe und iniurie(n) auff beÿderseÿths rechtlichs eÿ(n)bringe(n) / eÿn enthlich urtheÿll unsers achtens der bÿllickeith gemess in beÿder part kegenwertigkeith munthlich dazu geladen, / gesprochen und eroffenth haben. / Von welchre(n) der kleger an E(wre) F(urstlichen) G(naden) als beschwerth appellirt, / apostell und abschidts brieffe gebethe(n) wie E(wre) F(urstlichen) G(naden) auss den acten ferner zu vernehmen welcher seÿner appellacio(n) wÿr auss schuldige(n) pfflichte(n) und geburende(n) ehren undertheniglich deferirt / und dem appellanthen an stadth der apostell die acta mith E(wrer) F(urstlichen) G(naden) stadth Braunßbergk auff gedrucktem ingesigell besigelth ubergebe(n) / und von AAWO, AB, D.97, f. 36v tzeÿth der offnu(n)ge der urtheÿls / szo balde die acta gefertigeth und dÿe uberko(m)me / angesetzth / das er si[...] hidden by binding⌈[...][...] hidden by binding⌉ beÿ E(wrer) F(urstlichen) G(naden) angeben / und seÿne appellacio(n) / wie recht eÿnbringe(n) und erfolgen solle, / die wÿr E(wrer) F(urstlichen) G(naden) hiemith schuldiger, geburlicher, undertheniger pfflicht mith aller reverentz, wie uns geburth, deferirn. /
Thuen uns hiemith E(wrer) F(urstlichen) G(naden) mith aller demuth und gehorßam bevehlenn(n). /
Geben Braunßbergk, den 3 Octobris im XV-C und XLIIII-t(en) jore hidden by binding⌈[e]e hidden by binding⌉.
E(wrer) F(urstlichen) G(naden) gethrewe underthane burgermeister unnd hidden by binding⌈[d]d hidden by binding⌉ rathman(n)e der Alden hidden by binding⌈[en]en hidden by binding⌉stadth Braunßbergk
Allen und itzliche(n) herrn in ßunderheith euch Hochwÿrdigsten in Gott Furste(n) und Herrn, herrn Johansen, bÿsschoffen zu Ermelandth, unserm gnedigsten herrn / enthpietten wÿr, burgermeister und rathman(n)e der Alde(n)stadth Braunßbergk unsere underthenige, / schulthpfflichtige und gethrewe dÿnste, bÿtthe(n) hiemith in hoher demuth zu wissen, / das vor uns dÿe erßamen gedochter stadth richt und radth erschienen seÿn mechtiglich auss gerichte vorlauthbarth getzeugeth und beka(n)th habe(n), / wie vor ihnne(n) ihm gerichte ahn mechtiger stadth / uff rechtlichs furladen Thewes Parbanths / beweÿser dieses dÿe thrawÿrdige(n) alse Lorentz Schö(n)rade, / Lorentz Jeckell, / Lenhart Busaw, / Hans Clauss und Christoff Merte(n) erschienen seÿn / an eÿdes stadth mechtiglichen vorlauthbarth getzeugeth und bekanth haben. / Nochdeme sie auss gerichte seinth gefrageth worde(n), / wass ihnne(n) wissenthlich / wie Hans Barthsch / Thewes Parbandth vorm ergangene(n) urtheÿll ihn ihrer sachen uffim rathause bÿ(n)nen und bausen der radthstobe(n) geschmeth und vorletzth / und wie er sich etzlicher brieffe gerumth / uff solche rechtsforderunge dÿe obgedochte(n) noch beßunder AAWO, AB, D.97, f. 37v rechtlicher vorhorunge / mechtiglich vorlauthbarth getzeugeth und bekanth habe(n). /
Und zum ersten so ßaget stain⌈[aget]aget stain⌉ Lorentz Schon hidden by binding⌈[n]n hidden by binding⌉rade, der erste tzeuge, seÿne wissenschaffth, / das ess sich bogeben vorm ergangene(n) urtheÿll, / dan der herr burgermeister eÿn frunthliche vermanu(n)ge gethan / szagende: / „Lieben frunde, von alle(n) theÿle(n) / wehre hidden by binding⌈[e]e hidden by binding⌉ ess nicht besser, / das ihr euch ihm wege der szume und frunthschaffth verthrugeth, / dhomith man zum urtheÿll nicht durffte greffen.“ / Thewes Parbanth geanthworth: / „Herr burgermeister und liebe(n) herrn alle, / wÿe isth mÿr das moglich zu thuene, / den er lesth sich nicht benuge(n) an der erste(n) schmehunge, dÿe er mÿr unnd meÿne(m) weÿbe gethan, / szunder rumeth sich, / er habe brieffe und sigill von herr Peter von Donen, / das er unbÿlliche dÿnge mith meÿnem weÿbe getrieben.“ / Hans Barthsch geantworth: / „Das sall mÿr eÿn schelme und eÿn bosewichth gutth thuen, das ich mich der brÿffe gerumth.“ / Und als sie auss der radthstoben enthwichen, / Thewes Parbanth zu Hans Barthsche(n) AAWO, AB, D.97, f. 38r gesagth: / „Hoth ihr euch vor der Passarien gege(n) meÿne(n) bruder / der brÿeffe gerumbth.“ / Hans Barthsch geanthworth: / „Ja, ich habe brieffe und sigill, / ich werde sie dÿr alhie nicht vor die naße legen, / halde(n) / und werde sie wol ufflegen, dho ess von nöthen seÿn wÿrth.“ / Dieser tzeuge isth selbsth dhobeÿ gewesth etc.
Szo ßageth Lorentz Jeckell, der ander tzeuge, ouch seÿne wÿsse(n)schaffth, / das ess sich vorm ergangene(n) urtheÿll bogeben, / das Thewes Parbanth um(m)b eÿn urtheÿll gebethe(n). / Hoth der herr burgermeister eÿn eÿnrede gethan: / „Liebe(n) frunde, wehr es nicht besser, das ihr euch ihm wege der frunthschaffth verthrugeth.“ / Thewes Parbandth geanthworth: / „Herr burgermeister und liebe(n) f herrn alle, / wie isth mÿr das moglich zu thuene, / den er mich und meÿ(n) weÿp sehre geschmeeth / und AAWO, AB, D.97, f. 38v noch sich gerumth, / das er brieffe und sigill von herr Peter von Donen habe / und so er sie hoth, / worumb legth er sie de(n)ne nicht uff.“ / Hans Barthsch geanthworth: / „Wass habe ich gesagth?“ / Thewes Parbanth geanthworth: / „Dho isth meÿ(n) bruder rechtferth / dhobausen, / der mÿr gesagth, / das ihr euch vor der Passarien beÿm bohlwerck gegen ihnne(n) der brieffe gerumth.“ / Hans Barthsch geanthworth: / „Das ßall mÿr eÿn schelme und bosewicht noch ßage(n).“ / Und als sie auss der radthstobe(n) enthwichen, / hoth Thewes Parbanth seÿnen bruder zu sich geruften und gesagth: / „Jorge? / Hoth Hans Barthsch sich nicht gegen dÿr vor der Passarie(n) der brieffe und sigill von herr Peter von Donen gerumth?“ / Jorge Parbanth geanthworth: „Ja. / Hans Barthsch, / hoth ihrss gegen mich nicht gesagth?“ / Hans Barthsch geanthworth: / „Heu tuth wass dho recht isth, / ich habe brieffe und sigill, ich werde sie dÿr alhie nicht vor die nase lege(n). / Ich werde sie dÿr wol vor dÿr nase lege(n) / dho eß von nöthe(n) seÿn wÿrth.“ Dießer AAWO, AB, D.97, f. 39r tzeuge isth selbsth dha beÿ gewesth.
Lenharth Busaw, der drÿtte tzeuge, sageth ouch seÿne wÿssenschaffth. / Als dÿe parthe auss der rathstobe(n) ko(m)men, / Thewes Parbanth zu seÿnem bruder gesagth: / „Jorge, / wo hoth er sich der brieffe gegen dich gerumth?“ / Jorge Parbanth geanthworth: / „Vor der Passarien?“ / Thewes Parbanth geßagth: / „Ihr rumbth euch um(m)erst der brieffe warum(m)b legth ihr sie nicht uff.“ / Hans Barthsch geanthworth: „Ich habe brieffe und sigill / ich werde sie dÿr alhie nicht vor die nase legen / und werde sie wol zu gelegener tzeÿth ufflege(n).“ / Dieser tzeuge isth isth(!) selbst dhobeÿ gewesth. etc.
Hans Clauss, der vierde tzeuge, ßageth ouch seÿne wÿsse(n)schaffthe hidden by binding⌈[e]e hidden by binding⌉. Als dÿe parthe auss der rathstobe enthwiche(n), / Thewes Parba(n)th hoth stain⌈[hoth]hoth stain⌉ Hans Barthsche(n) gesagth: / „Ihr rumbth hidden by binding⌈[h]h hidden by binding⌉ euch um(m)ersth der brieffe, worumb legth ihr sie nicht uff.“ / Hans Barthsch hidden by binding⌈[sch]sch hidden by binding⌉ geanthworth: / „Ich habe brieffe und sigill, / ich werde sie dÿr alhie nicht vor dÿe nase lege(n). / ich werde hidden by binding⌈[e]e hidden by binding⌉ sie wol zu gelegener tzeÿth ufflegen.“ /
Dieser tzeuge isth selbsth dhobeÿ gewesth. etc.
Szo sageth Chrÿstoff Merte(n), der funffte tzeuge, ouch seÿne wissenschaffth. / Als die parto(!) auss der rathstoben ko(m)men, / isth Thewes Parbanth zu seÿnem bruder gange(n) / und zu ihm gesagth: / „Jorge? / Hoth ouch Hans Barthsch beÿm buhlwerck zu dÿr geßagth / sich alhie habe ich brieffe und sigill, / wass deÿne schwegerÿn(n)e vor eÿne isth, / wen ich gesse(n) habe, / so wÿl ich dir dÿe zu lese(n) geben. / Hoth erss zu dÿr gesagth, / ßo ßage ess ihm ihnss maull.“ / Jorge ParAAWO, AB, D.97, f. 40rbanth geanthworth: / „Ja, / her hoth mÿrsz gesagth.“ / Thewes Parbanth geanthworth: / „Ihr rumbth euch um(m)ersth der brieffe / wor(u)m(m)b legth ihr sie de(n)ne nicht uff / ader brengeth sie ihnsz gerichte.“ / Hans Barthsch geanthworth: / „Die brieffe dÿe ich habe, / die werde ich woll zu gelegener tzeÿth uff lege(n). / Ich werde sie alhie dÿr nicht vor dÿe nase legen.“ / etc.
Diese obgenu(m)pte tzeuge(n) semptlich und ßunderlich seinth selbsth personlich dhobeÿ gewesth. Eÿn solchs angesehe(n) und angehorth, welchs ihnne(n) also Gott helffe und seÿn heÿglichs worth. / In aller massen wie solchs gedachter stadth richt und rath an uns vorlauthbarth, / getzeugeth und bekanth haben. /
Also tzeugen und beke(n)nen wÿr burgermeister und rathman(n)e ob gena(n)ther stadth dÿss ßo fordem vor iderme(n)nigliche(n), / wo das von nöthen seÿn wÿrth, kraffth dieses unsers offenen brieffes zu urkundth der warheith mith unser stadth secret hÿrunde(n) angedruckth, wÿssenthlich bosigelth und gegebe(n) Aldenstadth BraunßAAWO, AB, D.97, f. 40vbergk, den 21 Octobris nach Christi unsers Herre(n) geburth stain⌈[h]h stain⌉ funfftzehenhunderth und im stain⌈[m]m stain⌉ vierundviertzigstem jore.