Letter #4896
Ioannes DANTISCUS to Albrecht I von Hohenzollern-AnsbachBraunsberg (Braniewo), 1541-05-29
received 1541-05-30 Manuscript sources:
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Dem durchlauchten, hochgebornen fursten und herren, hern Albrechten, von Gots gnaden marggraff zu Brandenburg, / in Preussen, / zu Stetin, / Pommern, der Cassuben und Wenden hertzog, / burggraff zu Normberg und furst zu Rugen, / unserm hochgunstigen, lieben herren und freunde
Durchlauchter, hochgeborner furst, hochgunstiger, lieber her und freundt. / Unsere freuntliche und vleiswillige dinste zuvoran. /
Wir haben neben unserm wirdigen capittel E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t freuntlich unnd zugeneigt schreiben / den molbaw belangend / mit vleis uberlesen und eingenommen, / und ist uns in warheit nicht lieb, / das wir E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t bitt und beger vor den edlen, ernfesten h(ern) Friederichen von der Olsnitz, / derselbten rath und obermarschalh, / unsern besondern lieben und freundt, / nicht ein mal an uns und unser w(irdiges) capittel gestelt, / nicht mugen stat geben / und wilferig sein, / dieweil uns solcher baw so fast zu abbruch unser und der unsern gerechtigheiten und freÿheiten offentlich an unsere grentzen und bodem / mit des freien flusses vorhaltung / thut erstrecken, / dovon uns was abzulassen ader nachzugeben / von wegen unser eÿdt und pflicht, / und das es uns, / auch den unsern zu merglichem schaden und vorterbnus must gereichen, / uns in keinen weg wil gezimen, / vil weniger leidlich sein. /
Hierumb wir und unser w(irdiges) capittel von E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t freuntlich und mit vleis bitten, / wolde doran kein misfallen tragen, / das wir solchem unleidlichem mulbaw und des freien flusses der Passerien unser grentzen halben / uffhaltung / nicht haben mugen zulassen und stat geben. /
Wie aber E(wer) F(urstliche) D(urchlauch)t weiter begeren, / das wir und unser w(irdiges) capittel E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t zu freuntlichem und gutwilligen dinst GStA PK, HBA, C1 No 760, 1v diesen baw, uff unser grentzen erstreckt, / wie er dismal gestelt, / bis uff negstkunfftig sanct Michels tag[1] / wolten lassen beruhen, / uff das der mitler zeit vor s(anct) Michels tag fueglicher weis / in dem, / das uff unsere grentzen und grundt gelanget, / gentzlich wurde abgethan, / dorzu sein wir und unser w(irdiges) capittel Euer F(urstlichen) D(urchlauch)t zu wilfarn freuntlich und dinstlich erbottig mit vleissiger bitt, E(wer) F(urstliche) D(urchlauch)t wolte vorschaffen, / das dem dergestalt wurde nachgekommen, / und in keinerlei weiss lenger vorzogen, / auch das mitler zeitt nichts uff unser seiten und boden weiter vorbauet, / gestossen ader gesetzt, / sondern uff benante zeitt volkomlich wurde geschlissen und hinweg gebracht, / das etwan unlust, / so mit solchem bauen und bessern wurde fortgefaren, / gemieden, / unnd nicht ins werck kuem, / wie wir uns dan solchs dermassen gehalten und entlich volzogen zuwerden vortraulich zu E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t wollen vorsehen, / in der gunst und gnad wir uns sampt unserm w(irdigen) capittel freuntlich und dinstlich thun befelhen, / ein angenehme antwort uff dis unser schreiben wartende.
Dat(um) Braunsberg, den XXIX Maÿ MDXLI.
Ioannes, von Gots gnaden bischoff zu Ermelandt
ma(n)u p(ro)pria s(ub)s(cripsi)t adscribed, in the hand of Dantiscus⌈ma(n)u p(ro)pria s(ub)s(cripsi)tma(n)u p(ro)pria s(ub)s(cripsi)t adscribed, in the hand of Dantiscus⌉
Postscript:
E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t bothe von Regensburg ist negst hie durch gangen, / der ane zeitung nicht wirt sein, / derwegen wir freuntlich bitten, / wolde uns mitteilen, so etwas were uns mit zuwissen. /
In beschlus dis brieffs hat uns unser w(irdiges) capittel lassen ermannen, E(wer) F(urstliche) D(urchlauch)t uffs vleissigst zubitten, / wold vorschaffen, das in angesetzter und mitler zeit bis auff s(anct) Michels tag hinfort, nichts / der angefangenen mulhen zu gutt / verneuet, / gebauet / ader gebessert an unsere seitte wurde. / Dan es gantz unleidlich, / wie dann E(wer) F(urstliche) D(urchlauch)t woll hat zubedencken. / Bitten derhalben, wolt solche nicht gestatten, / domit nicht superinscribed⌈nichtnicht superinscribed⌉ was unfreuntlichs doraus erwuchsse / etc.
GStA PK, HBA, C1 No 760, 1 unnumbered
Vor die neue zeitung / thue wir E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t mit hochem vleis dancken. / So dergleichen uns was zu kombt, / wie wir teglich hoffen, / sol E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t unvorhalten bleiben. / Wil auch E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t an koniglichen hoff schreiben, / dohin wir, / nach erhaltenem antwort, / unsern bothen in etlichen wichtigen sachen schicken, / wolle wir befelhen, nichts anders also das unnser / mitzunehmen, unnd widderschrifft zufurdern und mitzubrengen / etc.
[1 ] September 29