Letter #5295
Ioannes DANTISCUS to Albrecht I von Hohenzollern-AnsbachHeilsberg (Lidzbark Warmiński), 1543-01-24
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Dem durchlauchten, hochgebornen fursten unnd herren, hern Albrechten, von Gots gnaden marggraffen zu Brandenburg, / in Preussen, / zu Stetin, / Pommern, / der Cassuben und Wenden hertzog(en), / burggraffen zu Normberg und fursten zu Rugen, / unserm hochgunstigen, lieben herren unnd freunde /
Durchlauchter, hochgeborner furst, hochgunstiger, lieber her und freundt. / Unsere freuntliche und vleiswillige dienste zuvoran. /
Wir haben nechten spat E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t schreiben mit den eingeschlossenen neuen zeittungenn uberkommen, / derwegen wir uns kegen dieselbte E(wer) F(urstliche) D(urchlauch)t uff das aller vleissigst thun bedancken. / Wolten auch gerne dergleichen mitteilen, / es ist aber dismall nichts bei uns, das zuschreiben gleubwirdig. /
Von Rom haben wir im November ausgegangen / brieff gehabt, / in welchen uns geschrieben, / etwan den zeitungen gemess, / als das key(serlich)e m(aieste)t, mit sich bringende etliche gelerte leut aus Hispanien, / zu Genua solt ankommen, / umb das concilium vortzustellen. / Es wirt aber nicht gemelt, / das man sich solcher zukunfft befahre. /
Wie es zu Venedig ergangen, / hab wir gemeint, solchs E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t lang zuvor wer zukommen / etc. Wir warten teglich schrifte von ko(nigliche)m hove. / Was wir dorin werden befinden, / das E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t zuwissen were, / wolle wir mit den ersten unangezeigt nicht lassen. /
Es ist uns fast zu gemuet gangen des hern colmischen castellan / nicht recht besonnen vornehmen, / mit solchem einfalh in E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t land gescheen, / und dieweil uns hirinne E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t wie dis orts koniglichs raths president beschrieben, / hab wir heut dato solch E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t brieffs copei GStA PK, HBA, C1 No 882, 1v neben unserm schreiben an gemelten hern castellan / mit geburlicher ermahnung und rath E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t zuvorsuhnen / gestelt. / Vorsehen uns, er sich der gebur werde halten, / nemlich so wir wissen, / das aus negster gehaltner tagfart zu Marienburg die herren konigliche rethe vor in / E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t geschrieben. / Was uns weiter von im zu antwort wirt, / und auch das dieser sach hinzulegen zu gut kommen magk, / wolle wir E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t im kurtzen, / wie wir uns vorsehen, / zu wissen thun. /
Dan derselbten E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t freuntlich zudienen / unnd in allem, das uns muglich, wilferig zusein, / wie auch alweg von uns gespurt, / sein wir erbottigk und begirig. / Solchs hab wir E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t, / der gunst wir uns bevelhen, / uff ir freuntlich schreiben zugethaner und vleissiger meynung / bei diesem irem boten / nicht wollen bergen. /
Dat(um) Heilsperg, den XXIIII Ianuarii M D XLIII.
Ioannes, von Gottes gnaden bischoff zu Ermlandt /
Io(an)nes q(ui) sup(ra) ma(n)u p(ro)pria s(ub)s(cripsi)t
Postscript No. 1:
E(wer) F(urstliche) D(urchlauch)t hat uns den XV dis / des schreibens halben an unsern heuptman zu Seheburgk ir freuntliche meynung lassen wissen, / welchs schreiben an gemelten unsern heuptman, / etwan uns beschwerlich gewesen, / das dorin vormerckt, / wie das der gefangne E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t underthan / betrieglich were angenommen, / welchs sich unser amptleute mussen enthalten, / auch solche that und tadel in sich nicht haben. / Es hat uns auch des gefangnen halben E(wer) F(urstliche) D(urchlauch)t wollen beantworten, / welchs wir teglich sein gewertig. / Wollen auch solchen gefangnen uf E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t freuntlich synnen / der billigkeit nach / gnad mitteilen, / das so bald wir E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t antwort uberkommen, / nicht sall werden vorzogenn etc.
Postscript No. 2:
Nach schliessung dis brieffs ist an uns gelangt der edel, ernvhest Cristoff Conarskÿ, koniglicher m(aieste)t, unsers allergnedigisten herren, vorordenter botschafter an die durchlauchte, hochgeborne furstin, konigin Maria, / aus welchem, / und auch aus schriften, die wir von im erhalten, / vornommen, / das hochgemelte ko(niglich)e m(aieste)t den edlen, ernfesten hern Achacium Zemen, dantzkern castellan etc. an ko(niglich)e wirde gen Dennemarck hab gefertigt. / Dieweil wir uns vorsehen, das gedachter her castellann, / der diesen tag von uns sich hat begeben, / E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t im kurtzen sehen wirt / von welchem, was die botschafft wirt sein, / E(wer) F(urstliche) D(urchlauch)t guten bericht wirt haben. / Und wan wir uns mit koniglichem botschaffter an die konigin von Hungern Maria, / der diese stunde an uns ist gelangt, / beredt werden haben, / was wir von im in den sachen werden vornehmen, / wolle wir E(wer) F(urstliche) D(urchlauch)t mit den ersten mitteÿlenn. /
Von zeittungen sagt er, / das ein botschafter vom Turcken an ko(niglich)e m(aieste)t underwege. / Wirt dovor geacht, / das derselbte, / dieweil er ein vorleuckenter christ, / etwan ko(nigliche)r m(aieste)t underthan Kirdeÿ gnant, / meher zuvorspehen und zuerfaren, / wie das konigreich Polen mit kriegsvolck gerust, / dan was anders anzubringen / vom Turcken sei ausgeschickt. /
Er zeigt auch an, / das uf ko(nigliche)r m(aieste)t schriftlich GStA PK, HBA, C1 No 882, 3v fordern die hungarischen herren zugesagt hetten, / die konigin ir m(aieste)t von Hungarn auszulassenn, / welchs, so ins werck solt kommen, / die gemelten Hungarn vorhindert, / und wort dergestalt so uffgehalten. / Dieselbte konigin hat neulich ko(nigliche)r m(aieste)t geschrieben, / das sie des in erfarnis kommen, / wie der Turck mit all seiner gewalt / in dem ersten fruling sich uff Hungarn ausmachen soll, / und mit heeres craft Polen zu uberziehen, / bittende, ko(niglich)e m(aieste)t wolte derhalben gut achtung und aufsehen haben. / Und das ein Turck pegler beck mit sechszig tausent gen Offen kommen ist, / welchs alles erschrecklich, / und Got umb gnad und barmhertzigkeit zubitten ist. /
Was wir sonst werden die zeit, als er bei uns sein wirt, von im vornehmen, / wolle wir mit den ersten E(wer) F(urstlichen) D(urchlauch)t nicht vorhalten. / Dat(um) ut in l(itte)ris /