» CORPUS of Ioannes Dantiscus' Texts & Correspondence
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Letter #5339

Ioannes DANTISCUS to Albrecht I von Hohenzollern-Ansbach
Heilsberg (Lidzbark Warmiński), 1546-04-07
            received 1546-04-09

Manuscript sources:
1fair copy in German, autograph, address in secretary's hand, GStA PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, HBA, C 1, No. 1046
2office copy in German, in secretary's hand, AAWO, AB, D. 97, f. 96r-97v
3copy in German, 20th-century, B. PAU-PAN, 8244 (TK 6), a.1546, f. 15-18

Auxiliary sources:
1register in German, 20th-century, B. PAU-PAN, 8250 (TK 12), f. 289

Prints:
1HIPLER 1868 p. 534-535 (excerpt)
2TSCHACKERT 3/2 No. 1855, p. 121 (register)
3HARTMANN 1525-1550 No. 1046, p. 532 (German register)
4SKOLIMOWSKA 2012 Dantiscus p. 200 (excerpt; excerpt in English translation)
5SKOLIMOWSKA 2021 Ex Saulo p. 214 (excerpt in Polish translation)

 

Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus

 

Dem Durchlauchtigen, Hochgebornenn Fursten und Herren, hern Albrechten, von Gottes gnaden marggraffen zu Bran[den]burg, / in Preussen, / zu Stettin, / Pom[mern], der Cassuben und Wenden hertzo[ge, ma]rggraffen zu Normberg / unnd ...en zu Rugen, / unserm hochgunstigen, lieben herren und freunde. / Zu Seiner Furstlichen Durchlaucht eigen handen. /

Durchlauchter, hochgeborner furst, / hochgunstiger, vilgelibter herr. / Vonnn Gote dem almechigenn bide und wunsche ich Ewer furstlichen Durchlaucht / sein gotliche gnad / und alles, das zu der selen und leibs seligheit / mit zeitlicher und ewiger wolfart nuczlich ist, / mit erbittung meiner freundwilligen und fleissigen dienstenn, ouch was ich sonst vil lieb und dinstlichs wolgefallens vormag zuvorann. /

Ewer Furstlichen Durchlaucht eigenhant schreibnn / mit dem, das da bey gelegenn, / hab ich von dissemm botenn / fast gernn / und mit dankparemm gemuet erhaltenn, / und mit sonderemm fleis uberlesenn, / do nebenn ouch das jenige, / was denn todlichenn abgang doctoris Martini Luters betrifft, / mit dennn testimoniis und oracion darzu gehorig, / bey mir innerlich bewogennn. / Und dieweil ich vor etlichenn jarenn / aus Hispanienn komend / zu Wittenberg gewesenn / und von gemeltem herren doctor, / Iusto Iona, / Philippo, / Grinaeo / und andrenn do selbigest / gancz freuntlich / und erlich getractirt unnd gehalten bin wordenn, / kan solcher cristlicher abscheidt, / wie Ewer furstliche Durchlaucht schreibenn, unnd das do bey mir zugesendte copeienn / anzceigenn, / bey mir nicht seins ane mitleidenn. / Wolde Goth, das / er undr andrenn / solche lere noch sich heth gelossenn, / daraus lieb und einigheit / und recht cristlich vortrawenn inn denn herczen der leut wer erwachssenn, / da mit denn tyranschen Turken / und andren der cristenheit feindenn / einhellig unnd vortrawlich widerstant mocht gescheenn, / darzu uns Got der almechtig durch sein barmherczigheit, / unangesehen unser zcwespalt und mancherley missetath, / wold vorhelffenn / und eim idemm, der Ihesum Cristum, / unsernn heilant und erloser, / erkennt, / in der leczstenn stunde, / wie Ewer furstliche Durchlaucht ouch bittenn, / einn cristlich endt zu ewigen seligheit wold geben, amen.

Wie weiter Ewer Furstliche Durchlaucht ir anligenn / aus vortrauter zuvorsicht / mir thut entdeckenn, / also, / das in der Cronn / wider Ewer Furstliche Durchlaucht freyheit / und privilegien / mit abbruch der vortrege zcwischen Ewer Furstlichen Durchlaucht und der Cron uffgericht / etwas unfreuntlichs sold vergenommen werdenn, / nemlich das man Ewer Furstlichen Durchlaucht gesvorne unnd voreidete diner / mit derselbten huben und gutternn wolbezalt / uffhaltenn, / und sonst allerley vorboth sol ausghenn lossenn etc. daraus, / wo dem also / kunde Ewer Furstliche Durchlaucht nicht abnemenn, ob man die / mit irenn landenn und leutenn ouch ein gelied der Cronenn hielte, / gnad, aber ungenad, / freuntschafft, aber einiges gutten willens zuversehen sich hette oder zu getröstenn etc. welchs alles mir nicht kleine svermuttigheit / und nicht wenig bedenckens zu gebrocht etc.

Weil ich aber vonnn solchem vornemenn kein wissenn trage, / bin ich in gutter hoffnung, / das dem in alles nicht also wirt seinn. Nichts wynnigers ist mir negst durch den koniglichen kemerer, der vor IIII tagennn im sontage von hynnen sich an Ewere Furstliche Durchlaucht begebenn, / zugeschribennn von wegenn der munczen vilheit, / die der Cron / und dissen landen allenn fast besverlich / und aller dinge tewrheit macht, / aus ursachenn, / das der kauffmann seine whar noch wirde des golts, / das vonn wegen solcher vilheit / hochuffgestigenn, / thut ausgebenn und verkauffenn etc. wie ich ouch vor VII jarenn, / do mich Ewer Furstliche Durchlaucht in unverdintenn ehrenn unnd wolthatenn / genn Konisberg zu sich geladenn und gehaltenn, / in bewesenn Ewer Furstlichen Durchlaucht rethe hab thun anzceigenn. /

Das aber derhalbenn in der Cronn was unfreuntlichs wider Ewer Furstlichen Durchlaucht sol vorgenomenn seinn, / bin ich unwissend / und kan solchs nicht gleuben. / Wan ich ouch dergleichen was erfhur, / vonn wegenn des dinstlichenn gemuets, / das ich zu Ewer Furstlichen Durchlaucht / und irem krankenn bruder, / meynemm hochgunstigennn, vilgeliebtenn hern, / demm hochwurdigen, / durchlauchten, / hochgebornen / furstenn und erczbischovenn zu Magdenburg etc. und zu dem hochloblichenn hause Brandenburg / alwegenn trage und getragen habe, / kunte ich solchs Ewer Furstlichen Durchlaucht nicht vorhaltenn. / Tunc tua res agitur paries cum proximus ardet etc.

Es hoth sich fueglich getroffenn, / das ich disse zceit, / wie mir Ewer Furstliche Durchlaucht freuntlich und vortraulich eigenhantschreibnn zugekomenn, / in etlichen andrenn geschefftenn / an koniglichen hoff geschribenn, / da bey wie ummb alles mich dis handels ouch zuerkuendenn / nicht nochgelossenn, / und dissen tag ein eilenden botenn ann koniglichen hoff gefertiget. / Was mir zu antwurt wirt werdennn, / sol Ewer Furstliche Durchlaucht unvorswigenn bleibenn. / Mitlerzceit wolde Ewer Furstliche Durchlaucht unbekomert sein / und die zceit mit ansehenn, / die vil ding wandlen kan etc.

Ich bin in hochen begir zu wissenn, / wie es meinemm hochgunstigenn, herczliebenn hernn margraff Johans Albrecht etc. allenthalbenn geth, / und weil ich weis, / das negst Ewer Furstlichen Durchlaucht, / do die in deuczen landen gewesenn, / zu Halle / gedochten iren libenn bruder besucht habe / und umb sein Furstliche Durchlaucht gelegenheit, / krankheit / und sonst weis ummb alles, / bit ich uffs freuntlichst / und mit sondremm fleis, / wolde mir nicht bergenn, / was mir zu wissenn wil geczimenn. / Den durchlauchtenn, hochgeborenennn, / meinenn hochgunstigenn furstynnenn, / Ewer Furstlichen Durchlaucht liebe gemhal und tochter, / von der wegenn mir Ewer Furstliche Durchlaucht vil gunstigs erbittens zugeschribennn, / welchs ich zu grossemm danck angenommen, / entpeut ich widerummb / meine geistliche, freuntliche dienst, / und was ich mit meynenn unwiddigen gebethe zu Gote demm almechtigenn / vor ire furstliche durchlauchte langwerige gesuntheit, und was zur selenseligheit gehorig, / vormagk, / bittende gotliche mildigheit / wolde Ewer und ire furstliche durchlauchte in seinenn gnadenn hie zceitlich und noch langenn geczeitenn / im hymlischenn vaterlande / ewiglich erhaltenn.

Hiemit mich / mit dissemm ungeschicktenn schribenn / in derselbtenn Ewer Furstlichen Durchlauchte freuntliche gunst befelend. /

Dissen botenn hab ich uber mein gewonheit / den gestrigen tag hie geseumet etc.

Datum Heilsberg, den VII Aprilis MDXLVI.

Ewer Furstlichen Durchlaucht gancz williger Iohannes, bischoff zu Ermeland, eigenn hantschreibenn.