Ewer Furstlichen Durchlaucht eigenhant ⌊⌋ / mit dem, das da bey gelegenn, / hab ich von dissemm botenn / fast gernn / und mit dankparemm gemuet erhaltenn, / und mit sonderemm fleis uberlesenn, / do nebenn ouch das jenige, / was denn todlichenn abgang doctoris ⌊Martini Luters⌋ betrifft, / mit dennn testimoniis und oracion darzu gehorig, / bey mir innerlich bewogennn. / Und dieweil ich vor etlichenn jarenn / aus ⌊Hispanienn⌋ komend / zu ⌊Wittenberg⌋ gewesenn / und von gemeltem herren ⌊doctor⌋, / ⌊Iusto Iona⌋, / ⌊Philippo⌋, / ⌊Grinaeo⌋ / und andrenn do selbigest / gancz freuntlich / und erlich getractirt unnd gehalten bin wordenn, / kan solcher cristlicher abscheidt, / wie Ewer furstliche Durchlaucht schreibenn, unnd das do bey mir zugesendte copeienn / anzceigenn, / bey mir nicht seins ane mitleidenn. / Wolde Goth, das / ⌊er⌋ undr andrenn / solche lere noch sich heth gelossenn, / daraus lieb und einigheit / und recht cristlich vortrawenn inn denn herczen der leut wer erwachssenn, / da mit denn tyranschen ⌊Turken⌋ / und andren der cristenheit feindenn / einhellig unnd vortrawlich widerstant mocht gescheenn, / darzu uns Got der almechtig durch sein barmherczigheit, / unangesehen unser zcwespalt und mancherley missetath, / wold vorhelffenn / und eim idemm, der ⌊Ihesum Cristum⌋, / unsernn heilant und erloser, / erkennt, / in der leczstenn stunde, / wie Ewer furstliche Durchlaucht ouch bittenn, / einn cristlich endt zu ewigen seligheit wold geben, amen.
Wie weiter Ewer Furstliche Durchlaucht ir anligenn / aus vortrauter zuvorsicht / mir thut entdeckenn, / also, / das in der ⌊Cronn⌋ / wider Ewer Furstliche Durchlaucht freyheit / und privilegien / mit abbruch der vortrege zcwischen Ewer Furstlichen Durchlaucht und der Cron uffgericht / etwas unfreuntlichs sold vergenommen werdenn, / nemlich das man Ewer Furstlichen Durchlaucht gesvorne unnd voreidete diner / mit derselbten huben und gutternn wolbezalt / uffhaltenn, / und sonst allerley vorboth sol ausghenn lossenn etc. daraus, / wo dem also / kunde Ewer Furstliche Durchlaucht nicht abnemenn, ob man die / mit irenn ⌊landenn⌋ und ⌊leutenn⌋ ouch ein gelied der ⌊Cronenn⌋ hielte, / gnad, aber ungenad, / freuntschafft, aber einiges gutten willens zuversehen sich hette oder zu getröstenn etc. welchs alles mir nicht kleine svermuttigheit / und nicht wenig bedenckens zu gebrocht etc.
Weil ich aber vonnn solchem vornemenn kein wissenn trage, / bin ich in gutter hoffnung, / das dem in alles nicht also wirt seinn. Nichts wynnigers ist mir negst durch den koniglichen kemerer, der vor IIII tagennn im sontage von hynnen sich an Ewere Furstliche Durchlaucht begebenn, / zugeschribennn von wegenn der munczen vilheit, / die der ⌊Cron⌋ / und dissen landen allenn fast besverlich / und aller dinge tewrheit macht, / aus ursachenn, / das der kauffmann seine whar noch wirde des golts, / das vonn wegen solcher vilheit / hochuffgestigenn, / thut ausgebenn und verkauffenn etc. wie ich ouch vor VII jarenn, / do mich Ewer Furstliche Durchlaucht in unverdintenn ehrenn unnd wolthatenn / genn ⌊Konisberg⌋ zu sich geladenn und gehaltenn, / in bewesenn Ewer Furstlichen Durchlaucht ⌊rethe⌋ hab thun anzceigenn. /
Das aber derhalbenn in der ⌊Cronn⌋ was unfreuntlichs wider Ewer Furstlichen Durchlaucht sol vorgenomenn seinn, / bin ich unwissend / und kan solchs nicht gleuben. / Wan ich ouch dergleichen was erfhur, / vonn wegenn des dinstlichenn gemuets, / das ich zu Ewer Furstlichen Durchlaucht / und irem krankenn ⌊bruder⌋, / meynemm hochgunstigennn, vilgeliebtenn hern, / demm hochwurdigen, / durchlauchten, / hochgebornen / furstenn und erczbischovenn zu ⌊Magdenburg⌋ etc. und zu dem hochloblichenn hause Brandenburg / alwegenn trage und getragen habe, / kunte ich solchs Ewer Furstlichen Durchlaucht nicht vorhaltenn. / cf. Hor. Epist. I 18, 84 ⌊Tunc tua res agitur paries cum proximus ardetcf. Hor. Epist. I 18, 84 ⌋ etc.
Es hoth sich fueglich getroffenn, / das ich disse zceit, / wie mir Ewer Furstliche Durchlaucht freuntlich und vortraulich eigenhantschreibnn zugekomenn, / in etlichen andrenn geschefftenn / an koniglichen hoff geschribenn, / da bey wie ummb alles mich dis handels ouch zuerkuendenn / nicht nochgelossenn, / und dissen tag ein eilenden botenn ann koniglichen hoff gefertiget. / Was mir zu antwurt wirt werdennn, / sol Ewer Furstliche Durchlaucht unvorswigenn bleibenn. / Mitlerzceit wolde Ewer Furstliche Durchlaucht unbekomert sein / und die zceit mit ansehenn, / die vil ding wandlen kan etc.
Ich bin in hochen begir zu wissenn, / wie es meinemm hochgunstigenn, herczliebenn hernn margraff ⌊Johans Albrecht⌋ etc. allenthalbenn geth, / und weil ich weis, / das negst Ewer Furstlichen Durchlaucht, / do die in ⌊deuczen landen⌋ gewesenn, / zu ⌊Halle⌋ / gedochten iren libenn bruder besucht habe / und umb sein Furstliche Durchlaucht gelegenheit, / krankheit / und sonst weis ummb alles, / bit ich uffs freuntlichst / und mit sondremm fleis, / wolde mir nicht bergenn, / was mir zu wissenn wil geczimenn. / Den durchlauchtenn, hochgeborenennn, / meinenn hochgunstigenn furstynnenn, / Ewer Furstlichen Durchlaucht liebe ⌊gemhal⌋ und tochter, / von der wegenn mir Ewer Furstliche Durchlaucht vil gunstigs erbittens zugeschribennn, / welchs ich zu grossemm danck angenommen, / entpeut ich widerummb / meine geistliche, freuntliche dienst, / und was ich mit meynenn unwiddigen gebethe zu Gote demm almechtigenn / vor ire furstliche durchlauchte langwerige gesuntheit, und was zur selenseligheit gehorig, / vormagk, / bittende gotliche mildigheit / wolde Ewer und ⌊ire furstliche durchlauchte⌋ in seinenn gnadenn hie zceitlich und noch langenn geczeitenn / im hymlischenn vaterlande / ewiglich erhaltenn.
Hiemit mich / mit dissemm ungeschicktenn schribenn / in derselbtenn Ewer Furstlichen Durchlauchte freuntliche gunst befelend. /