Letter #90
[Ioannes DANTISCUS] to Albrecht I von Hohenzollern-AnsbachHeilsberg (Lidzbark Warmiński), [1541?]
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Unsere freundtwillige und geflissene dienste / seindt E(wer) L(iebst) und f(urstlicher) D(urchlauch)t sampt wunschunge gotlicher gnaden und allerseits gluckseligen wolstandes bevern. /
Unnd mögen wir E(wer) f(urstlichen) D(urchlauch)t aus boweglichem bodencken numehr nicht vorenthalten, / wie wir nicht ohne besondern verdrus und unmuth von unseren unterthanen verno(m)men, / wir auch zcun teill augescheinlich angesehen, / mit wes unrechtmessigem furnehmen und frewel sich E(wer) f(urstliche) D(urchlauch)t unterthan Bartell Sack zu Burchartsdorff unterstanden / einen newen baw / nicht alleine widder die gemeine rechtsverordenunge, / besondern der Crone zu Polen / und dieser lande zu Preussen konigliche satzunge auf der Passerien, einen gemeinen, schiffreichen grentzflusse, antzuleg(en) / und bis in unsere anstossende herschaft und gebieter zustreck(en), unnd ob wir woll in vorwichenem winter einen teill desselben bawes furnemlich aber so ferne ehr in unsere gebieter gerucket / aus unser vorfarn exempell und dem gemeinen recht on the margin, in the hand of other⌈und dem gemeinen rechtund dem gemeinen recht on the margin, in the hand of other⌉ in demselben orte und in gleichem furnehmen verstimpfeln haben lassen / der meynunge, / es solte gedachter Sack durch diese vorwarnunge sich ferner solches unbefugten furhabens enthalten / und den obberurten rechten, / denen ehr neben allen kön(igliche)n unterthanen itziger zeit unterlegen, / bekwenett(?) und on the margin⌈bekwenett(?) undbekwenett(?) und on the margin⌉ gemehsistt(?) haben, / wie wir denn daneben auch dies verhoffet, / es solte E(wer) f(urstliche) D(urchlauch)t denselben ihren unterthanen desto mehr und billiger von dergleichen wercke zurucke gehalten haben, / das dieselbe den gemeinen rechten in solchen fliessern auch kegen andere und jungst kegen uns unser wirdiges capittell wegen des Plautzkerfliesses, / welches kegen dem Passarien schiffreichen flus / ein rivir zurechnen, / begeret nachtzuleben. / Dieweill wir aber durch glaubhaffte kuntschafft gewissen boricht haben, / das derselbe Sack den angefangenen baw nicht allein nicht gestutzet, / besondern je lenger, je weiter in unsere herschafft und gebieter sich eindringt, / sich aber E(wer) f(urstliche) D(urchlaucht) dess unrechtmessige furnemen und mutwillige AAWO, AB, D. 104, f. 57v zunötigunge nicht lest angelegen sein, / konnen wir dasselbe ferner so woll zu verruttunge der gemeinen rechte, / als zu verschmelerunge unser regalien und vorfange unser nachkommen mit stillschweigen nicht voruber gehen lassen, / besondern seint bedacht es an die kon(iglich)e may(este)t zu Polen, u(nsern) a(ller)g(nedigsten) h(ern), mit boschwer gelangen zulassen, / welcher sampt der gantzen Crone und diesen landen zu Preussen nicht minder als uns daran gelegen, / das desfals die gemeinen rechte / und zuförderst die reichs hidden by binding⌈[s]s hidden by binding⌉ und dieser lande constitution in seinen kreften erhalten / und keiner an seinem rechten, / vielweniger die einwohner dieser lan hidden by binding⌈[n]n hidden by binding⌉de wegen jemands eigenen vorteils an der nutzunge der gemeinen, schiffreichen fliesser solten gehe(m)met und verkurtzet werden. Auff das aber E(wer) f(urstliche) D(urchlauch)t widder unsern solchen boschwer nicht billiger ursachen einwenden möchten, / das sie derwegen niemals von uns ersucht, / so haben wir nachparlicher verwantnus nach (: derer wir uns beiderseits, soviell ohn nach hidden by binding⌈[ch]ch hidden by binding⌉teill unser regalien und schmertzlichen schaden unser unterthanen hidden by binding⌈[n]n hidden by binding⌉ geschehen magk, / nur sehr gern befleissen / und durch die unser gen zuthuen befelen :) vor billigk und rathsam angesehen on the margin⌈vor billigk und rathsam angesehenvor billigk und rathsam angesehen on the margin⌉ zum uberflusse dasselbe an E(wer) f(urstliche) D(urchlauch)t gelangen zu lassen, welichem nach wir denn gantz dienstliches fleisses thuen sinnen und bitten, / dieselbe aus reiffer erwegunge dieses unrechtmessigen wercks und frewelichen angestalten bawes / auff einem gemainen schifftragenden grentzflusse, / dadurch nicht allein alle rechte und dieses reichs und landt hidden by binding⌈[t]t hidden by binding⌉ zu Preussen constitutiones mutwilliger weise zerruttet, / besonders hidden by binding⌈[s]s hidden by binding⌉ die einwohner, so des wassers zu ihrer handtirunge gebrauchen hidden by binding⌈[n]n hidden by binding⌉ mussen, / und bisdahero ungehindert genutzet haben, / an ihrer nahrunge verkurtzet und boschediget, / vielmehr dahin trachten wolle, / damit diese unrichtigkeit ins eheste abgeschaffet, / der Passarien flus in seinem vorigen gange gelassen, / und von allen obstaculis[1] gefreiet und gereumet werde, / denn das hieraus umb AAWO, AB, D. 104, f. 58r eines menschen eigenen und, als wir vernehmen, geringen nutzes halben allerley weiterunge, / co(m)mission und unkosten erwachsen solten. / Wir zwar erkennen uns unser pflicht nach schuldig, / nicht allein als ein gliedt des kön(igliche)n rats, / dergleichen gemeines unheill und unbefugtes nachteiliges furnehmen abtzuhalten / und uns dem rechten und kön(igliche)n constitutionibus zubequemen, / besondern auch unser kirchen Ermlanth regalien und freiheit gleicher gestalt, wie sie bey E(wer) f(urstlichen) D(urchlauch)t in Goth ruhenden vorfaren an uns unverbruchlich geko(m)men, / also auch ferner vor mennigliches eindrangk unseren verfaren zuverlassen, wellen uns aber beides teiles gentzlich vorsehen / E(wer) f(urstlichen) D(urchlauch)t dasselbe recht an ihren unterthanen billligen und pflegen werde, / welches sie von anderen thut förderen / und selbst vor billigk und rechtmessigk halten, / die wir götlichem schutz thuen entpfelen. /
Dat(um) Heilspergk h(?)
[1 ] obstaculis written in italics