» CORPUS of Ioannes Dantiscus' Texts & Correspondence
Copyright © Laboratory for Source Editing and Digital Humanities AL UW

All Rights Reserved. No part of this publication may be reproduced or transmitted in any form or by any means, electronic or mechanical, including photocopy, recording or any other information storage and retrieval system, without prior permission in writing from the publisher.

Letter #6319

Albrecht I von Hohenzollern-Ansbach to Ioannes DANTISCUS
Königsberg (Królewiec), 1533-05-15
            received 1533-05-20

Manuscript sources:
1fair copy in German, in secretary's hand, author's signature, BCz, 1606, p. 149-154

 

Text & apparatus & commentaryPlain textText & commentaryText & apparatus

 

Unnsser freuntlich dinst zuvor.

Erwirdiger inn Gott besonnder lieber freundtt. /

Wir habenn Euer Lieb schreibenn beÿ unnsserm bottenn, / uff derselben schlos Löbau (Lubawa, Lubavia), town in northern Poland, Kulm Land (Ziemia Chełmińska), ca. 67 km E of Graudenz (Grudziądz), the main seat of the bishops of Kulm (Chełmno)LobawLöbau (Lubawa, Lubavia), town in northern Poland, Kulm Land (Ziemia Chełmińska), ca. 67 km E of Graudenz (Grudziądz), the main seat of the bishops of Kulm (Chełmno), / des XXVIII Aprilis gegebenn, / am VII tag Maii empfangen unnd desselbigen inhaltts nach der leng gantz freuntlicher meÿnunng verlesen. / Und nachdem Euer Lieb berueren, das uns dieselb / etlich brieff von her Nikolaus Nibschitz (Mikołaj Nipszyc) (*ca. 1483 – †1541), royal courtier, diplomat in the service of Sigismund I and Albrecht von Hohenzollern-Ansbach, Dantiscus' friend; from 1525 until his death an official representative of Duke Albrecht at the Cracow royal court; from 1532 royal secretary; 1519 royal envoy to Albrecht von Hohenzollern, Grand Master of the Teutonic Order, 1525, 1526 envoy to Hungary, 1527 envoy to the Congress in Wrocław, 1531-1533, 1537 envoy to Ferdinand I of Habsburg, 1535-1537, 1540 envoy to Brandenburg, 1536 envoy to the estates of LivoniaNibschitzNikolaus Nibschitz (Mikołaj Nipszyc) (*ca. 1483 – †1541), royal courtier, diplomat in the service of Sigismund I and Albrecht von Hohenzollern-Ansbach, Dantiscus' friend; from 1525 until his death an official representative of Duke Albrecht at the Cracow royal court; from 1532 royal secretary; 1519 royal envoy to Albrecht von Hohenzollern, Grand Master of the Teutonic Order, 1525, 1526 envoy to Hungary, 1527 envoy to the Congress in Wrocław, 1531-1533, 1537 envoy to Ferdinand I of Habsburg, 1535-1537, 1540 envoy to Brandenburg, 1536 envoy to the estates of Livonia, / auch was Euer Lieb newes vonn Vienna (Wien, Vienna), city in eastern Austria, on the Danube riverWienVienna (Wien, Vienna), city in eastern Austria, on the Danube river / zw kommen zwgeferttigt hab, / sein uns solliche schriefftten / durch den muntzverwaltter unsser furstlichen muntz zw Königsberg (Królewiec, Mons Regius, Regiomontium), city in Ducal Prussia, on the mouth of the Pregel (Pregoła) river, capital city of Ducal Prussia; today Kaliningrad in RussiaKonigsperkKönigsberg (Królewiec, Mons Regius, Regiomontium), city in Ducal Prussia, on the mouth of the Pregel (Pregoła) river, capital city of Ducal Prussia; today Kaliningrad in Russia behendigtt. / Thun uns desselbigen gegenn Euer Lieb gantz freuntlich bedanckenn. /

Dieweill aber Euer Lieb der ehe stieffttung halbenn, / wie vorig unsser schreiben vormag, / weitter anczeigung thutt, / das Euer Lieb zuvorn ehe dieselb unsser schreiben bekommen, / kain wissenschafft davon gehabtt, / und sonderlich dieweill unsser schreiben an Zacharias Lehmann Zacharias LehemanZacharias Lehmann vermag, / das sich ander leutt unssern ordnungen und recessen zwentgegen / in diesen handell gedóchtten einczwlossen. / Derhalben Euer Lieb nichtt anders verstehn tetten, / das wir gegen Euer Lieb des fals ain arkwon schópfftten. / Nhun sollen uns Euer Lieb inn warheit glawben, / das wir vor der zeitt kain wissens gehabtt, / das Euer Lieb sollicher freuntschafftt zwgetane. / Allein, / was wir aus Zacharias Lehmann Zacharias LehemansZacharias Lehmann / letzttens schreiben berichtt, / des wir fur war mer dan hochlich erfraidtt, / dieser zuvorsichtt, / das sich Euer Lieb uff unsserr both sonder zweiffell aller gebuer, / damit unsser bÿth statt gewinne, / freuntlich werden ertzeigenn. / Nhu ist sollichs ye nichtt uff Euer Lieb, dieweill wir zuvorn von sollicher freuntschafft nicht gewust, / die sich zuentgegen unssern recessen und ordnungen / inn diesen handell gedéchtten eintzwlossen / gemeint. / Sonder uff die vormundt und andere personen, / so demsel[ben] anhengig gedewtt / werden. / Welliche vill lieber ain andere person, / dan die jhenigen so wir furgeschlagen, an sollichen ortt wissen woltten. /

Wollen derhalben Euer Lieb gantz freuntlich gebetten haben, / dieselb wol[le] ÿe sollichs nichtt dafur haben und haltten als thetten wir ein arkwon in Euer Lieb setzen, / sonder wissen fur war / wor in uns Euer Lieb freuntlichen willenn und gefallen zuertzeigen wissen, / das Euer Lieb sollichs irem erbietten nach nicht wurdt mangeln lassen. Dar umb wir auch Euer Lieb dester freÿwilliger in dieser sach[e] bekommertt / und hiemitt abermals freuntlich biette[n], dieselb woll irem erbietten nach, / dits thun dermassen furdern, / damit unsserm furgenommen werk unnd willen, / wellichs wir fur gutt und cristlich achtten mochtt statt gegeben werden. /

Und damit wir Euer Lieb ir bekommernus auff lóssen, / dieweil sich dieselbig auch wie wir des gutt erfarenheitt haben, / uff die cantzleien was vorstehn, / und der negst gegebenn brieff / in dieser sach / zw Königsberg (Królewiec, Mons Regius, Regiomontium), city in Ducal Prussia, on the mouth of the Pregel (Pregoła) river, capital city of Ducal Prussia; today Kaliningrad in RussiaKonigsperkKönigsberg (Królewiec, Mons Regius, Regiomontium), city in Ducal Prussia, on the mouth of the Pregel (Pregoła) river, capital city of Ducal Prussia; today Kaliningrad in Russia / ausgangen, die zeitt wir doch zw Fischhausen (Rybaki, Primorsk)VischaussenFischhausen (Rybaki, Primorsk) gewesen, / derhalben den siegeln nichtt gentzlich zuvortrawen, / dieweill Euer Lieb ir betschier ring / abhendig kommen etc. Nhu wissen wir uns zuerinnern, das wir soll[en] vor etlichen tagen zuvorn ehe / wir nach Fischhausen (Rybaki, Primorsk)VischaussenFischhausen (Rybaki, Primorsk) ausserhalb unssers hofflagers, / mitt wenigem unser hoffgesindt vorruckt, / Euer Lieb zuschreiben bevohlenn. / In des ists unssers abwesens / unsserm bevelhen aller erste solliche schrifftt an Euer Lieb aus unsser w[isen]lichenn cantzlei zw Königsberg (Królewiec, Mons Regius, Regiomontium), city in Ducal Prussia, on the mouth of the Pregel (Pregoła) river, capital city of Ducal Prussia; today Kaliningrad in RussiaKonig[s]perkKönigsberg (Królewiec, Mons Regius, Regiomontium), city in Ducal Prussia, on the mouth of the Pregel (Pregoła) river, capital city of Ducal Prussia; today Kaliningrad in Russia ausgangen, den Euer Lieb gewis dafur haben unnd haltten sollen, / das wir solliche personen, / des ortts haben und wissen, / welliche irenn pflichtten nach / nichs anders schreiben werden / dann wes in diesen und andern sachen unser bevelch ist.

Doch so wollen wir hinfurtt unbeschwertt sein (so wir Euer Lieb in diesen ader andern sachen, / daran uns gelegen schreiben werden lassen, / wiewoll wir uns desfals / kaÿssern / und konigen, / welliche diesen gebrauch haltten nichtt gleich schetzigk achttenn). Dergleichen schrifftt / ader waran uns gelegen, / so wir bei der handt / zwundertzeichnen nicht underlassen. / Thun uns auch gegen Euer Lieb, die uns vill ehr / und allerley stende, freundtschafftt und dienstliche zuneÿgung gennen, / gantz freuntlich bedangken. / Wollen uns derhalben widerumb gegen Euer Lieb und andern stenden dermassen in freuntschafftt und allem guttenn ertzeigen und beweissen, / darob Euer Lieb und sie nichs anders / dan allen gutten freuntlichen willen spueren sollen. / Das haben wir Euer Lieb gantz freuntlich gutter meÿnung nichtt wollen bergen. / Dan Euer Lieb freuntlichen und gutten willen zuertzeigen, / sein wir zwthun begirig. / Bietten beschlieslich, Euer Lieb wollen sich den handell der ehestieffttung / halben / bevehlen sein lassen.

Von Gottes genaden Albrecht I von Hohenzollern-Ansbach (Albrecht von Brandenburg) (*1490 – †1568), 1511-1525 Grand Master of the Teutonic Order; from 1525 to his death Duke in Prussia as a liegeman of the Polish king; son of Friedrich V of Brandenburg der Ältere and Sophia Jagiellon (daughter of Casimir IV Jagiellon), nephew of Sigismund I, King of Poland; founder of the university in Königsberg (1544)Albrechtt marggraff zw BrandenburgBrandeburkBrandenburg, / in Ducal PrussiaPreussenDucal Prussia, / zw StettinStettinStettin, / PomeraniaPomernnPomerania, / der Kashubia (Kaszuby, Cassubia, Cassubae), region in Gdańsk Pomerania and eastern part of Western Pomerania, inhabited by an autochthon Slavic people – the KashubiansCassubenKashubia (Kaszuby, Cassubia, Cassubae), region in Gdańsk Pomerania and eastern part of Western Pomerania, inhabited by an autochthon Slavic people – the Kashubians und WendenWendenWenden / hertzogkAlbrecht I von Hohenzollern-Ansbach (Albrecht von Brandenburg) (*1490 – †1568), 1511-1525 Grand Master of the Teutonic Order; from 1525 to his death Duke in Prussia as a liegeman of the Polish king; son of Friedrich V of Brandenburg der Ältere and Sophia Jagiellon (daughter of Casimir IV Jagiellon), nephew of Sigismund I, King of Poland; founder of the university in Königsberg (1544), / burggraff zw Nuremberg (Nürnberg, Norimberga), city in Germany, BavariaNueremberkNuremberg (Nürnberg, Norimberga), city in Germany, Bavaria und furst zw RügenRuegennRügen / manu propria subscripsit

Postscript:

Was die gebrechenn / unssere ampttlewt zw Osterode (Ostróda), town in Ducal Prussia, 36 km W of Allenstein, today in PolandOsterrodttOsterode (Ostróda), town in Ducal Prussia, 36 km W of Allenstein, today in Poland und Riesenburg (Prabuty), town in northern Poland, Pomerania, 44 km NE of GraudenzRiesenburkRiesenburg (Prabuty), town in northern Poland, Pomerania, 44 km NE of Graudenz / belangendt sindt, / habenn wir von inen noch kain bericht eingenomen. / So wir aber des durch sie verstendiget, / und befinden, / das sie Euer Lieb ader den iren zuentgegen. / Wollenn wir uns der billikeitt / dermassen darin ertzeigen, / das Euer Lieb nichs anders / dan allen nachperlichenn gutten willen spueren sollen, / des vorsehenns Euer Lieb werden uns mit den iren des fals auch freuntlich und nachperlichen willen ertzeigen. Damit zw ÿeder zeitt, / so sich dergleichen gebrechen zuetragen wurden, / dieselbigen in gutter nachparlicher aÿnickeitt schliessen thetten. / Das haben wir Euer Lieb auch nicht wissen zwbergen etc.

Datum ut in litteris